Gasstreit: Athen will Sanktionen gegen die Türkei fordern

14. Oktober 2020, Athen/Ankara/Nikosia
Die "Oruc Reis" entfacht Streit zwischen Griechenland und der Türkei
 - Istanbul, APA (AFP)

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis will beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel Sanktionen gegen die Türkei einfordern. Dies sei eine Konsequenz der erneuten Provokationen seitens Ankara, erklärte Regierungssprecher Stelios Petsas im griechischen Fernsehsender Skai. Die erneute Entsendung des türkischen Forschungsschiffes „Oruc Reis“ in das Seegebiet südlich der griechischen Inseln Kastelorizo und Rhodos sei „eine ernste Eskalation“.

Die EU hat wiederholt der Türkei mit Sanktionen gedroht, sollten die Erkundungsfahrten der „Oruc Reis“ in dem Gebiet andauern. Ankara hat – gegen internationales Seerecht – erklärt, die griechischen Inseln Kreta, Rhodos und kleinere Eilande hätten keinen Anspruch auf Ausschließliche Wirtschaftszonen (AWZ) und die Seegebiete außerhalb der Sechs-Meilen-Zone südlich dieser Inseln seien türkisches Seegebiet. Griechenland und die Türkei hatten unter Vermittlung Berlins Sondierungsgespräche zu diesem Streit vereinbart.

Die Türkei will nach der umstrittenen Entsendung eines Gas-Forschungsschiffes auch das Bohrschiff „Yavuz“ wieder losschicken. Es werde „nach seiner Wartung für neue Bohrungen ins Mittelmeer aufbrechen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in Ankara. Eine Flotte werde das Bohrschiff begleiten, um seine Sicherheit zu gewährleisten.

Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden. Der Streit war im August eskaliert, hatte sich dann zwischenzeitlich aber wieder etwas entspannt.

APA/dpa

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