Exxon mit weiterem Verlust, warnt vor hohen Abschreibungen

30. Oktober 2020, Irving (Texas)

Der größte US-Ölmulti ExxonMobil hat auch im dritten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben und vor milliardenschweren Abschreibungen gewarnt. Der Nettoverlust betrug 680 Mio. Dollar (582 Mio. Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Vor einem Jahr hatte Exxon noch 3,2 Mrd. Dollar verdient. Auch wenn sich die Nachfrage nach Öl ein Stück weit erholt habe, leide die Weltwirtschaft weiter stark unter den Folgen der Coronapandemie, so Konzernchef Darren Woods.

Exxons Umsatz ging im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar zurück. Zudem warnte das Unternehmen vor möglichen Abschreibungen im Volumen von 25 bis 30 Mrd. Dollar. Im Gasgeschäft bestehe die Gefahr einer erheblichen Korrektur von Vermögenswerten.

Angesichts der schwierigen Lage streicht Exxon seine Kosten weiter zusammen. Die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte wurden im bisherigen Jahresverlauf um 6 Mrd. auf 16,6 Mrd. Dollar gekürzt. Im kommenden Jahr sollen sie von ursprünglich geplanten 23 Mrd. auf 16 bis 19 Mrd. Dollar sinken.

Bei Anlegern kam der Quartalsbericht zunächst nicht gut an, die Aktie reagierte vorbörslich mit Verlusten. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 50 Prozent gesunken. Während das Minus in der Bilanz etwas geringer als erwartet ausfiel, blieb der Umsatz unter den Prognosen.

Am Vortag erst hatte Exxon den Abbau von rund 1.900 US-Jobs angekündigt und gewarnt, dass die weltweite Mitarbeiterzahl bis Ende 2022 um rund 15 Prozent reduziert werden könnte. Der Konzern hatte Ende 2019 inklusive freier Angestellter etwa 88.000 Beschäftigte.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Ölkonzern Eni rechnet für 2024 mit geringerem Gewinnrückgang

26. Juli 2024, Rom
Eni hatte zuletzt von den hohen Gaspreisen profitiert
 - San Donato Milanese, APA/AFP

Air Liquide zum Halbjahr mit leichtem Gewinnrückgang

26. Juli 2024, Paris

Japans Atombehörde trifft Entscheidung zu Atomkraftwerk

26. Juli 2024, Tokio

Verbund lässt Rekordjahre hinter sich

25. Juli 2024, Wien
Gesunkene Absatzpreise führten im 1