Tschechien soll bis 2038 aus der Kohle aussteigen

4. Dezember 2020, Prag
Schlot eines Kohlekraftwerks
 - Hohenhameln, APA/dpa

Tschechien soll nach dem Willen der Kohlekommission der Regierung in Prag bis 2038 aus dem Kohleabbau aussteigen. Der Termin sei ein Kompromiss, sagte Industrieminister Karel Havlicek bei der Vorstellung des Abschlussberichts am Freitag.

Umweltschützer hatten eine frühere Abkehr von dem fossilen Energieträger gefordert. Ärzte warnten in einer Petition vor den Folgen der anhaltenden Luftverschmutzung durch die Kohlekraftwerke. Im vorigen Jahr trugen die heimischen Energieträger Braun- und Steinkohle zu 49 Prozent zur Stromerzeugung in Tschechien bei.

Die Kohle soll zum einen durch erneuerbare Energiequellen, zum anderen durch bestehende und neue Atomreaktoren ersetzt werden. „Wir haben einen klaren Fahrplan für den Ausbau der Kernenergie“, sagte Havlicek. Kritiker der Energiepolitik der Regierung weisen darauf hin, dass Tschechien jährlich große Mengen Strom exportiert.

Die Kohlekommission wurde im Juli 2019 nach deutschem Vorbild eingesetzt. Ihr gehören Vertreter aus Ministerien, Parlament, Industrie, Wirtschaft, Regionen und Umweltverbänden an. Die Sitzungen der Kommission waren von Protestaktionen begleitet, an denen sich die unter anderem die Klimaschutz-Bewegungen Fridays for Future und Extinction Rebellion beteiligten.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Japans Atombehörde trifft Entscheidung zu Atomkraftwerk

26. Juli 2024, Tokio

TotalEnergies investiert in deutschen Batteriespeicher

24. Juli 2024, Wien

RHI Magnesita erhebt CO2-Speicher-Potenziale in China

23. Juli 2024, Leoben
CO2-Speicherung gilt als umstrittene Zukunftstechnologie
 - Wien, APA/THEMENBILD

EU-Kommission nimmt belgische AKW-Pläne unter die Lupe

23. Juli 2024, Brüssel
Belgien setzt weiterhin auf Atomkraft
 - Antwerp, APA/AFP