Energie Steiermark plant neues Wasserkraftwerk in Leoben

9. Dezember 2020, Graz
Der Vorstand: Christian Purrer (l

Die Energie Steiermark will in Leoben ein neues Wasserkraftwerk bauen. Der Standort soll im Osten der Montanstadt sein, unweit der Kläranlage. Eine Machbarkeitsstudie belegt laut dem Energieversorger, dass das Areal ein „hervorragender Standort für ein ökologisch und wirtschaftlich sinnvolles Wasserkraftwerk“ ist. Pro Jahr sollen rund 38 Mio. Kilowattstunden Strom für rund 11.000 Haushalte erzeugt werden, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.

Das Laufkraftwerk, das in Kooperation mit dem Verbund gebaut werden soll, dürfte rund 40 Mio. Euro kosten und wird eine Leistung von 8 Megawatt haben, rechnete das Vorstandsduo Christian Purrer und Martin Graf von der Energie Steiermark am Mittwoch vor. Während der Bauphase sollen Aufträge um mehr als 20 Mio. Euro an regionale Firmen vergeben werden. Mehrere Millionen Euro seien für ökologische Begleitmaßnahmen vorgesehen. In den kommenden Wochen will man in Abstimmung mit der Stadt und den Anrainern weitere Detailuntersuchungen und auch Test-Bohrungen im Projektgebiet durchführen.

„Wir suchen aktiv die Einbindung aller Beteiligten und können uns vorstellen, bereits Anfang kommenden Jahres mit den konkreten Planungen zu starten und die Umweltverträglichkeitserklärung dann im Jahr 2022 einzureichen“, so Projektleiter Christoph Rath. Ein Baustart könnte bei einem raschen Genehmigungsverfahren bereits 2024 möglich sein, die Fertigstellung im Jahr 2026.

„Es ist der derzeit interessanteste Standort, sowohl was die ökologischen als auch was die technischen Rahmenbedingungen angeht, denn der Abschnitt zwischen den bereits bestehenden Wasserkraftwerken in Leoben und Niklasdorf bietet nahezu ideale Voraussetzungen,“ so Rath. Naturschutz-Experten arbeiteten seit über einem Jahr an Vorerhebungen und haben Flora und Fauna im geplanten Projektgebiet untersucht. Die Resultate seien positiv. „Weil wir mit niedrigen Dämmen auskommen und uns mitten im Stadtgebiet befinden sind die Eingriffe in die Natur überaus gering, auch negative Auswirkungen auf das Grundwasser können wir ausschließen“, versicherte der Projektleiter.

Der Leobener Bürgermeister Kurt Wallner (SPÖ) sieht das Projekt als Chance für eine weitere Aufwertung der Stadt: „Neue Geh- und Radwege entlang der Mur, eine neue Ufergestaltung und damit auch neue, naturnahe Erholungs- und Freizeitangebote könnten für eine zusätzliche Aufwertung sorgen. Zudem könnte mit dem geplanten Kraftwerk ein noch besserer Hochwasserschutz für die Stadt realisiert werden.“ Der erzeugte Strom soll auch der voestalpine zu Gute kommen: Eine Direktleitung wäre möglich, hieß es.

APA

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