Kelag baut in Villach Pufferspeicher für Fernwärme

19. Jänner 2021, Villach

Der Kärntner Energieversorger Kelag bzw. seine Tochter Kelag Energie & Wärme baut in Villach einen Pufferspeicher für Fernwärme. Beim Spatenstich, an dem Politprominenz in großer Zahl teilnahm, sagte Kelag-Vorstand Richard Freitag, mit der Investition könne Erdgas eingespart werden, das bei Bedarfsspitzen benötigt werde. Rund 1 Mio. Euro wird investiert. Der 350 Kubikmeter große Speicher kann rund 20.000 Kilowattstunden Wärme speichern.

Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme, bezeichnete das Projekt als eine „sehr innovative Lösung“. Man betreibe in Villach das größte Fernwärmesystem mit einer sehr komplexen Wärmeaufbringung. „Wir beziehen Abwärme aus verschiedenen Quellen, vor allem aus Arnoldstein, erzeugen selbst Wärme aus Biomasse und betreiben ergänzend Erdgaskessel als Ausfallsreserve.“ Diese Aufbringungsstruktur und die Größe des Villacher Fernwärmenetzes seien die Voraussetzungen dafür, dass sich der Pufferspeicher wirtschaftlich rechne und so die Effizienz des Gesamtsystems deutlich verbessert werden könne. In Zukunft würden die Erdgaskessel rund fünf Millionen Kilowattstunden weniger Wärme bereitstellen, weil diese Energie aus Abwärme und Biomasse ersetzt werden könne. Damit würden rund 1.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart.

Die Anlage besteht aus drei jeweils 16 Meter hohen, gedämmten Behältern mit einem Durchmesser von 3,6 Metern. Sie fassen jeweils 150 Kubikmeter Wasser. Das Wasser wird mit der Abwärme aus Arnoldstein und Wärme aus den Biomasseanlagen auf bis zu 110 Grad erhitzt. Die Temperatur des Wassers im Speicher kann bis auf 60 Grad Celsius gesenkt werden. Bei einer Differenz zwischen 110 und 60 Grad Celsius können 20.000 Kilowattstunden nutzbare Wärme gespeichert werden, die binnen weniger Minuten ins Fernwärmesystem eingespeist werden kann.

Umweltlandesrätin Sara Schaar sagte, Kärnten habe 250 Fernwärmeanlagen, in den vergangenen sechs Jahren sei der Fernwärmeanteil um 20 Prozent gesteigert worden: „Das bedeutet, dass wir 2021 eine Leistung von 2.500 Gigawattstunden haben. Laut Energiemasterplan hätten wir das erst im Jahr 2025 erreichen sollen.“

Die Kelag Wärme & Energie betreibt in Österreich insgesamt 85 Fernwärmenetze und rund 900 Heizzentralen. Sie liefert eigenen Angaben zufolge pro Jahr rund 1,8 Milliarden Kilowattstunden Wärme an ihre Kunden. Die Kelag Energie & Wärme GmbH investiert gezielt in die Nutzung von Abwärme und Biomasse, in Kärnten werden 13 Fernwärmenetze betrieben.

APA

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