Am Weg zur Klimaneutralität: Sonnen-Abo für Burgenländer

26. Jänner 2021, Eisenstadt
Energie-Burgenland-Vorstand Sharma präsentierte die Plattform weiterdenker

Das Burgenland soll die erste klimaneutrale Region werden, dieses Ziel hat der neue Energie-Burgenland-Vorstand Stephan Sharma bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt ausgegeben. Gelingen soll dies unter anderem mit Sonnen-Abos für alle Burgenländer. Gemeinsam mit Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) präsentierte Sharma die Plattform weiterdenker.at, wo sich Teilnehmer registrieren können.

„Unsere Vision ist es, die erste klimaneutrale Region der Welt zu werden. Wenn uns das gelingt, schützen wir unsere Umwelt, verbessern die Lebensqualität für uns und unsere Kinder und schaffen einen nachhaltigen, starken Wirtschaftsstandort“, so Sharma. „Wir als Unternehmen schaffen das nicht, aber gemeinsam mit unseren 300.000 Kunden.“ Mit der ersten grünen digitalen Plattform vernetze man alle im Burgenland. Zum „Weiterdenker“ wird man einfach in ein paar Schritten: Nach der Registrierung gibt es einen Willkommensbonus in Form eines Bäumchens, das man selbst pflanzen kann, und dann gelangt man schon zu den Angeboten. „Jeder gewinnt, jeder hat einen Vorteil daraus“, erklärte der Vorstand weiter.

„Das Gold des Burgenlandes ist die Sonne. Jeder soll das Gold nutzen können“, so Sharma weiter. Die Errichtung von Photovoltaikanlagen sei teuer, daher soll jeder Photovoltaik mieten können: „Man braucht keine Investitionskosten zu zahlen und hat einen fixen monatlichen Preis, total unabhängig von der Strompreisentwicklung.“ Der Strom kommt aus der Region. Auf der Plattform gibt es derzeit drei Dachanlagen und zwei Flächenprojekte zur Auswahl, weitere werden folgen. Auf der Plattform kann man auch seine eigenen Ideen für den Klimaschutz posten.

Das Ziel, bis 2030 die Stromversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie zu bestreiten, sei eine „große Aufgabe“, räumte Klimaschutzministerin Gewessler ein: „Aber es gelingt, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Es braucht jeden einzelnen und das Burgenland ist in der Energiewende vorne mit dabei.“ Menschen müssen aktiv zur Teilnahme eingeladen werden: „Es braucht Unternehmen, die mitziehen und Schritte setzen. Daher freut es mich, dass wir die neue Plattform präsentieren können.“ Weiterdenker.at leiste einen Beitrag, um den Klimaschutz näher zu den Menschen zu bringen: „Jeder Burgenländer kann Teil werden des großen gesellschaftlichen Projekts, denn der Klimaschutz braucht uns alle.“ Das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) befindet sich laut Gewessler in der finalen Phase. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass in den nächsten Wochen der parlamentarische Prozess gestartet werden kann.

Das Burgenland ist seit 2013 rechnerisch stromautark, auf diesen Lorbeeren dürfe man sich aber nicht ausruhen, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreterin Eisenkopf. Sie nannte etwa die Photovoltaik-Initiative, bei der es aber gelte, den Naturschutz mitzudenken, um beim Ausbau auf Freiflächen „landschaftsschonend“ vorzugehen. Das Land gehe dabei mit gutem Beispiel voran, verwies Eisenkopf auf Dachanlagen bei landesnahen Unternehmen. Mit der neuen Plattform weiterdenker.at habe die Energie Burgenland ein starkes Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Sie appellierte an alle, sich zu registrieren: „Das Burgenland braucht mehr Weiterdenker.“

APA

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