Im kühlen und regenreichen Mai wurde in Österreich deutlich mehr Energie verbraucht als ein Jahr davor. Der inländische Stromverbrauch in der Gesamten Elektrizitätsversorgung stieg um 8,4 Prozent auf 5,6 Terawattstunden (TWh), die Abgabe von Erdgas an Endkunden kletterte sogar um 19,4 Prozent auf 5,7 TWh, geht aus Daten der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Mehr Strom erzeugt wurden in den Laufkraft-, Wind- und Wärmekraftwerken. Die Stromimporte sanken deutlich.
Erstmals seit vier Monaten kamen im Mai die Laufkraftwerke wieder verstärkt zum Einsatz – sie steigerten ihre Produktion um 0,5 TWh oder um 18,4 Prozent und damit stärker als der gesamte Inlandsverbrauchs-Anstieg von 0,4 TWh ausmachte. Die Speicherkraftwerke kamen mit 1,2 TWh um 0,01 TWh oder 0,7 Prozent weniger zum Einsatz. Insgesamt wuchs die Wasserkrafterzeugung im Mai – nach Rückgängen im März und April – um 0,5 TWh bzw. 12,4 Prozent.
Die Windkrafterzeugung legte den zweiten Monat in Folge zu, um 0,1 TWh oder um 15,8 Prozent, damit jedoch deutlich geringer als im April (+0,3 TWh bzw. +81,6 Prozent). Der Einsatz der Wärmekraftwerke (primär Gaskraftwerke) wuchs im Jahresabstand um 0,2 TWh oder 33 Prozent. Insgesamt stieg die Stromerzeugung – nach Rückgängen im ersten Quartal – zum zweiten Mal im heurigen Jahr an, wobei das Plus im Mai 0,8 TWh oder 14,5 Prozent auf 6,6 TWh betrug. Die Stromimporte betrugen im Mai 1,3 TWh (-0,5 TWh bzw. -26,8 Prozent), die Exporte sanken ebenfalls (-0,1 TWh bzw. -4,3 Prozent). Die Nettoexporte machten 0,5 TWh aus.
Leistungsmäßig ergab sich am 3. Mittwoch des Monats Mai für die Gesamte Elektrizitätsversorgung eine Spitzenlast von 9,6 Gigawatt (GW). Im Öffentlichen Netz allein lag der Spitzenverbrauch auf Stundenbasis bei 8,7 GW (Endverbrauch plus Netzverluste, aber ohne Pumpspeicherung). Endverbraucher fragten am 25. Mai im Zeitraum 11.30 bis 11.45 Uhr (also auf 15-Minuten-Basis) eine maximale Stromabgabe von 8,9 GW nach, um 678 Megawatt (MW) weniger als der Maximalwert am dritten Mittwoch.
Auch der Gasverbrauch stieg im Mai – die Abgabe an Endkunden wuchs binnen Jahresfrist um 0,9 TWh oder um 19,4 Prozent auf 5,7 TWh. Die inländische Produktion sank um 0,2 TWh bzw. 35,9 Prozent und setzte den heurigen Abwärtstrend fort. Die Speicherentnahme wuchs um 2,9 TWh bzw. 173,3 Prozent, die Einspeicherung sank um 5,1 TWh oder um 53,3 Prozent. Die Gasimporte waren den vierten Monat in Folge rückläufig (-3,6 TWh bzw. -7,9 Prozent), die Exporte stiegen hingegen leicht an (+3,2 TWh bzw. +9,5 Prozent).
Der Erdgas-Speicherinhalt sank im Mai gegenüber dem Vormonat April leicht und wies einen Füllungsgrad von 21,4 Prozent auf (-0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat, aber 63,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr), was einem Speicherinhalt von 20,5 TWh entsprach. Gesunkene Einspeicherungen und höhere Speicherentnahmen führten zu insgesamt 8 TWh mehr verfügbarem Gas – ausgeglichen wurde dies vor allem durch geringere Nettoimporte (-6,8 TWh).
APA