Energiewende auf die Spur gebracht

31. August 2021

Bis 2030 soll Österreich seinen Strom komplett aus heimischen und erneuerbaren Quellen produzieren.

Erreicht werden soll dieses Ziel mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), das der Nationalrat vor Kurzem beschlossen hat. In ihm sind Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energie sowohl auf Bundes-als auch auf Landesebene verankert. „Insgesamt soll österreichweit bis 2030 ein Investitionsvolumen von 3o Milliarden Euro ausgelöst werden. In Salzburg allein sollen laut Masterplan Klima und Energie 2030 jährlich zehn Millionen Euro vom Land dafür eingesetzt werden. Als positiver Nebeneffekt können dadurch österreichweit bis zu 100.000 Arbeitsplätze geschaffen werden“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn gemeinsam mit Bundesministerin Leonore Gewessler in einer Presseaussendung.


Ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur nachhaltigen Zukunft: möglichst viele Menschen, aber auch kleine und mittlere Unternehmen miteinbeziehen. Einerseits ermöglichen „Erneuerbare-Energiegemeinschaften“ die gemeinsame Nutzung von lokal produzierter Energie in der Nachbarschaft, der Siedlung und so weiter, andererseits forcieren „Bürgerinnen-Energiegemeinschaften“ das auf einem überregionalen Level. Dabei tritt ein neuer Marktakteur am Strommarkt auf, wenn sich mehrere Nutzer zu einer rechnerischen oder virtuellen Gemeinschaft zusammenschließen.


Für Schellhorn sind die Energiegemeinschaften „das entsprechende Handwerkszeug, damit die Menschen selbst beim Klimaschutz aktiv werden können. Neben den finanziellen Förderungen auf Bundes-und Landesebene ist das eine entsprechende Information-und Beratungsstruktur.“ In Salzburg wird dafür im Institut für Raumordnung (SIR) eine eigene Infostelle eingerichtet.


Gerade sozial schwache Haushalte sind laut Schellhorn oft hohen Energiekosten ausgesetzt. Im EAG wurden deshalb auch Schutzmaßnahmen für einkommensschwache Personen verankert. Sowohl die bei Bedarf vollständige Befreiung als auch eine Teilbefreiung von Haushalten mit geringen Einkommen ist vorgesehen. So zahlt die letzte Gruppe maximal 75 Euro Ökostromabgabe. Insgesamt profitieren knapp 90.00o Salzburger Haushalte von keinen oder verringerten Abgaben.


Neben den laufenden Energiekosten soll den Menschen vor allem der Umstieg auf erneuerbare Energie leicht gemacht werden, zum Beispiel weg von den Ölheizungen. Salzburg hat mit einer Novelle des Baurechts ein generelles Ölkesseleinbauverbot mit Alternativenprüfung beschlossen. Diese Regelung tritt mit 1. August 2021 in Kraft. Bereits jetzt gibt es eine Förderung zum Umstieg auf erneuerbare Energie bis zu 9500 Euro -je nach Heizform. Der Bund unterstützt hier mit insgesamt 65o Millionen Euro in den Jahren 2021 und 2022 den Umstieg.


Ausbauziel an erneuerbarer Energie bundesweit ist ein Plus von 27 Terawattstunden (TWh) bis 203o. Dieser Ausbau gliedert sich in elf TWh Photovoltaik, zehn TWh Windkraft, fünf TWh Wasserkraft und eine TWh Biomasse. In Salzburg ausgebaut werden sollen die Wasserkraft um 22o Gigawattstunden (GWh), die Windkraft um 25o GWh, die Photovoltaik um 500 GWh sowie die Kraft-Wärme-Kopplung um 8o GWh.

Salzburger Nachrichten

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