WKStA übernimmt Betrugsermittlungen bei Energie Ried

15. Oktober 2021, Ried im Innkreis

Die Staatsanwaltschaft Ried (Oberösterreich) hat Ermittlungen gegen zwei Ex-Geschäftsführer der Ried Energie wegen des Verdachts des Betrugs, der Untreue und Datenbeschädigung an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) übergeben, da die Schadenssumme inzwischen auf mehr als 5 Mio. Euro gestiegen ist. Das geht zumindest aus einem Zwischenbericht des Landeskriminalamtes hervor, bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Alois Ebener am Freitag Medienberichte.

Den beiden Verdächtigten wird vorgehalten, durch die Übermittlung falscher Daten an die E-Control die Bilanz geschönt zu haben. Anfänglich ging die Staatsanwaltschaft von Hunderttausenden Euro aus, dieser Betrag wuchs nun in Millionenhöhe. Übersteigt die mutmaßliche Schadenssumme 5 Mio. Euro, geht laut Strafprozessordnung das Ermittlungsverfahren an die WKStA über. Am Dienstag wurde der Akt auf dem Postweg nach Wien übermittelt, informierte Ebner.

Nachdem Anfang des Jahres Ungereimtheiten aufgetaucht waren, hat die neue Führung der Energie Ried GmbH – ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt Ried – eine Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet, die der Staatsanwaltschaft eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung übermittelte. Über Jahre dürften Daten manipuliert worden sein, so der Verdacht. Mutmaßlich wurde u.a. ein 110 Kilometer langes Erdgasnetz für die E-Control mit 148 Kilometern angeben, um vom Abgabenverteilungssystem zu profitieren. Vor der Pensionierung sollen die beiden Geschäftsführer – für sie gilt die Unschuldsvermutung – noch rund 10.000 E-Mails gelöscht haben. Derzeit werde laut Ebner nur gegen diese beiden Personen ermittelt.

APA