OPEC+ beharrt auf vorsichtiger Förderstrategie

5. November 2021, Wien
OPEC-Zentrale in Wien - Vienna, APA/AFP

Die Ölförderallianz OPEC+ hält entgegen den Wünschen von Verbrauchernationen an ihren vorsichtigen Produktionszielen fest. Die von Saudi-Arabien und Russland dominierte Gruppe entschied in einer Onlinesitzung am Donnerstag, ihre schrittweise Erhöhung der täglichen Ölförderung von zusätzlichen 400.000 Barrel (je 159 Liter) wie geplant auch im Dezember fortzusetzen.

Große Industrienationen wie die USA, Japan oder Indien hatten die OPEC+ aufgefordert, mehr Öl als geplant in den Markt zu pumpen. Die gestiegenen Öl- und Gaspreise seien Ergebnis einer restriktiven Förderpolitik, sagte US-Präsident Joe Biden am Dienstag.

Erdöl wird seit Anfang Oktober über 80 Dollar (69 Euro) gehandelt. Während Verbraucherländer auf niedrigere Preise und ein höheres Angebot für die Erholung vom Coronaschock der Weltwirtschaft drängen, hat die OPEC+ die Risiken der Pandemie für den Energieverbrauch im Blick.

„Die globale Nachfrage nach Öl steht noch immer unter dem Druck der Delta-Variante“, sagte der für Energiefragen zuständige Vize-Regierungschef Russlands, Alexander Nowak. Er wies jedoch auf die Möglichkeit höherer Produktionssteigerungen hin, falls sich die wirtschaftliche und gesundheitliche Lage verbessert. Der saudi-arabische Energieminister Abdulasis bin Salman betonte, dass im ersten und zweiten Quartal die Nachfrage saisonbedingt ohnehin nachlassen werde.

Angesichts der erwarteten Fortsetzung der vorsichtigen Förderpolitik bleibt Industrienationen noch die Möglichkeit, die eigenen Ölreserven anzuzapfen. US-Energieministerin Jennifer Granholm hatte diese Option im Oktober für ihr Land ins Spiel gebracht.

Die OPEC+ besteht aus den 13 Ländern der in Wien ansässigen Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und zehn Kooperationspartnern wie Russland und Kasachstan. Die Allianz hatte zu Beginn der Coronakrise mit Produktionskürzungen auf den Einbruch der Nachfrage reagiert.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Ölkonzern Eni rechnet für 2024 mit geringerem Gewinnrückgang

26. Juli 2024, Rom
Eni hatte zuletzt von den hohen Gaspreisen profitiert
 - San Donato Milanese, APA/AFP

Japans Atombehörde trifft Entscheidung zu Atomkraftwerk

26. Juli 2024, Tokio

Verbund lässt Rekordjahre hinter sich

25. Juli 2024, Wien
Gesunkene Absatzpreise führten im 1

TotalEnergies investiert in deutschen Batteriespeicher

24. Juli 2024, Wien