OPEC senkt Prognose für heurige Ölnachfrage geringfügig

11. November 2021, Wien
OPEC-Hauptsitz in Wien
 - Vienna, APA/AFP

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat ihre Wachstumsprognose für die weltweite Ölnachfrage erneut leicht gesenkt. Heuer werde eine Zunahme der globalen Nachfrage nach Rohöl um durchschnittlich 5,7 Mio. Barrel pro Tag erwartet, heißt es im neuen Monatsbericht von Donnerstag. Im Vormonat hatten die OPEC-Experten noch mit 5,8 Mio. Barrel Zuwachs pro Tag gerechnet, im September sogar mit 5,96 Mio. Fass Anstieg täglich.

Für heuer rechnet die OPEC nun mit 96,4 Mio. Barrel Ölbedarf im Tagesschnitt. Für 2022 geht sie unverändert von einem Plus von 4,2 Mio. Fass/Tag aus. Damit läge der Verbrauch im kommenden Jahr bei 100,6 Mio. Barrel täglich, um 0,5 Mio. Fass/Tag mehr als im Jahr 2019.

Zuletzt habe man geringfügige Aufwärtskorrekturen für die europäischen OECD-Mitglieder wegen besserer wirtschaftlicher Aussichten vorgenommen – ausgeglichen werde das aber durch weniger Zuwachs der Brennstoffnachfrage der Industrie in Nord- und Südamerika, heißt es.

Die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum 2021 und 2022 ließen die OPEC-Ökonomen mit 5,6 bzw. 4,2 Prozent gegenüber der Schätzung vom Vormonat unverändert. Dabei setzten sie die BIP-Wachstumserwartung für die Eurozone nach einem anhaltend starken Anstieg im dritten Quartal für heuer leicht nach oben auf 5,1 Prozent, blieben für 2022 aber bei 3,9 Prozent.

Die Nachfrage nach OPEC-Rohöl im heurigen Jahr hat das Ölkartell gegenüber dem letzten Monatsbericht leicht um 0,1 Mio. auf im Schnitt 27,6 Mio. Barrel pro Tag nach unten korrigiert – das sind im Tagesschnitt um 4,9 Mio. Fass mehr als im Jahr 2020. Für 2022 wurde die Prognose der Nachfrage nach OPEC-Öl ebenfalls geringfügig um 0,1 Mio. auf im Schnitt 28,7 Mio. Fass täglich nach unten gesetzt, das wären etwa 1,0 Mio. Barrel pro Tag mehr als im heurigen Jahr.

Im dritten Quartal lag die OPEC-Förderung laut neuem Monatsbericht im Schnitt bei 26,9 Mio. Fass täglich „und damit 2,2 Mio. Barrel/Tag unter der Nachfrage nach OPEC-Rohöl“, heißt es.

Die weltweite Rohölförderung betrug dem Bericht zufolge im Oktober im Schnitt 97,56 Mio. Barrel täglich, um 1,74 Mio. Fass pro Tag mehr als im vorangegangen Monat September.

Die 13 OPEC-Mitgliedsländer förderten im Oktober laut Sekundärquellen im Schnitt 27,45 Mio. Fass täglich, etwas mehr als im September (27,24 Mio. Barrel/Tag). Allein gut ein Drittel davon bestritt wie üblich die größte OPEC-Fördernation Saudi-Arabien mit 9,76 Mio. nach 9,65 Mio. Barrel/Tag, gefolgt vom Irak mit 4,15 (4,14) Mio. Fass täglich. Libyen, in dem auch die OMV stark vertreten ist, kam demzufolge im Oktober im Schnitt auf 1,16 (1,15) Mio. Barrel pro Tag.

APA

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