Ein Wechsel, der in den Preis einfließt

18. November 2021

Die Kelag erhöht Strompreise, Stadtwerke stehen davor. Ein Vergleich zahlt sich aus.

Die vergangenen Wochen und Monate waren durch enorme Preisanstiege von Strom und Gas auf den Großhandelsmärkten dominiert. Einige Energieversorger haben die Preise angehoben. Darunter gerade erst auch die Kelag. Welche Möglichkeiten hat man als Kunde?

Widerspruchsrecht. Gibt es eine Preiserhöhung, hat der Kunde ein Widerspruchsrecht und kann sich – unabhängig von etwaigen Bindefristen – sofort einen neuen Lieferanten suchen. Und er muss währenddessen für eine bestimmte Zeit vom alten Lieferanten noch zum alten Preis versorgt werden.

Wie einfach ist es, den Stromanbieter zu wechseln?

Tarifkalkulator. Sehr einfach. Den günstigsten Lieferanten für Strom und Gas findet man über den Tarifkalkulator der E-Control (www.tarifkalkulator.at). Man gibt die Postleitzahl und den durchschnittlichen jährlichen Verbrauch in Kilowattstunden an, und die Anbieter, ihre Preise sowie die Ersparnisse werden aufgelistet.

Gibt es derzeit eine Auswahl an attraktiven Angeboten, wenn man wechseln will?

Angebote eingeschränkt. „Es gibt weniger attraktive Angebote als noch vor einem Jahr. Und viele Rabatte sehen wir heuer nicht“, sagt Christina Veigl von der E-Control. Die Kunden hätten aber 20 Jahre lang höchst attraktive Preise am liberalen Markt vorgefunden. Es hätten diese nur nicht so viele in Anspruch genommen. „Ich gehe aber davon aus, dass sich die Lage bis zum Sommer wieder entspannen wird“, sagt Veigl.

Werden auch die Stadtwerke Klagenfurt, der neben der Kelag zweite große Strom- und Gasanbieter in Kärnten, die Preise erhöhen?

Es wird beobachtet. Man sei noch dabei, die Preisentwicklungen zu beobachten, sagt Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole. „Aber wenn wir ehrlich sind, werden wahrscheinlich auch wir reagieren müssen. Insbesondere bei Gas, wo die Preise besonders stark nach oben gegangen sind, aber auch bei Strom.“ Es gebe aber noch keine Beschlüsse.
Der zweite Teil auf der Strom- bzw. Gasrechnung ist der Netztarif, und da hat man keine Wahlmöglichkeit. Und in Kärnten sind die Netztarife höher als in anderen Bundesländern. Warum?

Die Rechnung. Abgesehen vom Kleinwalsertal sind die Netztarife in Kärnten tatsächlich am höchsten. „Das hängt vor allem mit der starken Zersiedelung zusammen und damit, dass es weniger Industrie gibt“, sagt Norbert Fürst, Tarifexperte der E-Control. Die einfache Formel für den Netztarif sei Kosten des Netzbetriebs dividiert durch die Mengen.

Kleine Zeitung