Deutscher Strukturwandel wird „zu Frustration führen“

31. Dezember 2021
 

Klimaziele bis 2023 wohl nicht erreichbar

Energie. Der neue deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen stellt die Deutschen auf neue, härtere Zeiten ein. In einem Interview mit der Zeit steckte er die Klimapolitik ab. „Wir fangen mit einem drastischen Rückstand an.“ Daher würden die Klimaziele 2022 verfehlt, „sogar für 2023 wird es schwer genug“.


Habeck rechnet damit, dass der durch die Klimapolitik der neuen Bundesregierung bedingte Strukturwandel zu Frustration in der Bevölkerung führen wird. Zwar würden neue Arbeitsplätze entstehen, zugleich aber auch alte Arbeitsplätze etwa im Kohlebergbau wegfallen. Das könne individuell oder auch für Regionen eine bittere Nachricht werden. „Es wird also auch Enttäuschung und vielleicht Zorn geben, da mache ich mir keine Illusionen“, sagte er. „Aber wenn wir es gut machen, wird die Gesellschaft profitieren.“


Angesichts des im Klimaschutzgesetz festgelegten Anstiegs erneuerbarer Energien am Strom-Mix in Deutschland gebe es „implizit schon eine Windkraftpflicht“, sagte Habeck.


Deutschland müsse im Schnitt jedes Jahr 1.000 bis 1.500 neue Windräder bauen, um das Ziel von 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen. „In den letzten Jahren waren es hingegen kaum mehr als 450.“ Der Ausbau soll durch schnellere Genehmigungsprozesse an Schub gewinnen. Die dazu notwendigen Gesetzesänderungen sollen Ende nächsten Jahres fertig sein.

Kurier