Total und Chevron ziehen sich aus Myanmar zurück

21. Jänner 2022, La Defense/Naypyidaw/San Ramon (Kalifornien)
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Die Energiekonzerne Total und Chevron ziehen sich ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar komplett aus dem südostasiatischen Land zurück. Die sich weiter verschlechternde Menschenrechtssituation und generelle Lage habe zu der Entscheidung geführt, sich nach Aufgabe laufender Projekte auch aus der Gasförderung im Yadana-Feld zurückzuziehen, teilte der französische Energiekonzern TotalEnergies am Freitag in Paris mit.

Mit dem Schritt werde auch auf die Forderung von Menschenrechtsorganisationen und Anteilseignern eingegangen, die verhindert sehen wollten, dass Erträge aus der Gasförderung den Machthabern in Myanmar zugutekommen. Dazu habe Total am Ende keine andere Möglichkeit als den kompletten Rückzug gesehen.

Die Gasförderung unter der Regie von Total werde innerhalb der vertraglichen Kündigungsfrist von sechs Monaten auslaufen, während der das Unternehmen die Energieversorgung weiterhin verlässlich sicherstellen will. Eine finanzielle Kompensation für Total werde es nicht geben.

In Myanmar hatte die Armee vor einem Jahr die Macht übernommen. Das Militär hatte die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Jeder Widerstand wird mit brutaler Härte unterdrückt. In vielen Teilen des Landes haben sich lokale bewaffnete Einheiten gebildet, um Widerstand gegen die Junta zu leisten.

Der US-Öl- und Gasmulti Chevron gab am Freitag ebenfalls bekannt, sich aus Myanmar zurückzuziehen. Dabei schlossen sich die Amerikaner der Entscheidung von Total an. Chevron sei kein Betreiber des Gasprojekts im Yadana-Feld und habe dort selbst nur einen Minderheitsanteil, erklärte ein Sprecher. Genaue Angaben zum Zeitplan machte das Unternehmen nicht. Der Rückzug solle geplant und geordnet erfolgen, hieß es in einem Statement

APA/dpa

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