Treibhausgas-Emissionen in Österreich

9. März 2022

2020 wurden in Österreich 73,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent emittiert. Das entspricht einer Reduktion um 6,2 %gegenüber dem Kyoto-Basisjahr 1990 und einer Abnahme um 7,7 %im Vergleich zu 2019.

THG-EMISSIONEN IN ÖSTERREICH 2020 – SEKTORALE ANTEILE

BRUTTOINLANDSVERBRAUCH

Erneuerbare Energien haben einen Anteil von 32,7 Prozent (2019: 30,0 Prozent) am Bruttoinlandsverbrauch. Im Jahr 2020 war im Vergleich zum Vorjahr ein starker Rückgang des Bruttoinlandsverbrauchs (minus 7,6 Prozent) zu verzeichnen. Ausschlaggebend dafür waren vor allem der pandemiebedingte Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der starke Rückgang im Tourismus und in der Mobilität.

EMISSIONSRECHTEHANDELSSYSTEM

Der EU-Emissionshandel (European Union Emissions Trading System, EU ETS) ist ein Instrument der EU-Klimapolitik, mit dem THG-Emissionen unter möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten gesenkt werden sollen, indem eine begrenzte Zahl an Emissionsrechten ausgegeben und anschließend auf einem Markt gehandelt wird. Es trat 2005 in Kraft und begrenzt aktuell den CO2-Ausstoß von rund 11.000 Anlagen in 30 europäischen Ländern (EU-27 plus Liechtenstein, Island und Norwegen sowie der Schweiz) in der Stromerzeugung sowie einigen Sektoren der Industrie. Das System deckt zurzeit ca. 45 % der in der EU entstehenden Klimagasemissionen ab.

ÜBERSCHREITUNGEN UND HÖCHSTMENGEN

Die EU Effort-Sharing-Entscheidung (ESD 406/2009/EG) beinhaltet für die Jahre 2013 bis 2020 für jene Quellen, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, Höchstmengen für klimaschädliche Emissionen. Das nationale Ziel für 2020 wurde laut aktueller Treibhausgas-Bilanz erreicht. Die Emissionen liegen bei rund 46,5 Mio. Tonnen und damit um rund 1,2 Mio. Tonnen unter dem für 2020 gültigen Zielwert. Mit der Treibhausgas-Bilanz für 2020 liegen die Daten über die gesamte Zielperiode 2013-2020 vor. Durch die Unterschreitung der Zielwerte in den Jahren 2013-2016 und im Jahr 2020 wurden die Vorgaben über die gesamte Periode erreicht.

ÖSTERREICH IM EU-VERGLEICH

Die Treibhausgas-Emissionen pro Kopf betrugen in den Mitgliedstaaten im Jahr 2019 durchschnittlich 8,1 Tonnen CO2-Äquivalent. In Österreich haben die Pro-Kopf-Emissionen seit 1990 um 12 %abgenommen und lagen mit 9,0 Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2019 leicht über dem Wert der EU-27.

ZIELE DER ÖSTERREICHISCHEN KLIMA-UND ENERGIE- STRATEGIE BIS 2030

Reduktion der Treibhausgasemissionen um 36 Prozent gegenüber 2005.
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch auf 46-50 Prozent (der Anteil liegt derzeit bei rund 33,5 Prozent).

100 %Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Bis 2050 strebt Österreich den kompletten Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft (Dekarbonisierung) an.
Agenda 2030. Weitere Informationen zur Klima-und Energiestrategie unter: www.bmk.gv.at/ministerium/ziele_ agenda2030/13.html

HOHE EMISSIONEN BEI PKW UND FLUGVERKEHR

Seit 1990 hat der Verkehrssektor eine Zunahme an THG-Emissionen von rund 74,4 %zu verzeichnen. Dabei ist der höchste Anteil auf den Straßenverkehr und insbesondere auf den Pkw-Verkehr zurückzuführen.

Wiener Zeitung