Italien will Abhängigkeit von Gas aus Russland stark senken

14. März 2022, Rom

Italien will seine Gaseinfuhren aus anderen Ländern als Russland erhöhen, um innerhalb von zwei Monaten etwa die Hälfte des russischen Gases zu ersetzen. Dies sagte Außenminister Luigi Di Maio im Interview mit dem italienischen TV-Kanal „La 7“ am Sonntagabend. „Italien hat viele Partner in der Welt“, fügte der Minister hinzu und betonte, dass die Importe von Flüssiggas und über bestehende Pipelines aus Algerien und Libyen erhöht werden sollen.

Di Maio hat zuletzt mehrere Reisen unternommen und bemüht sich die Gasabhängigkeit Italiens zu reduzieren. So führte er unter anderem Gespräche in Algerien und Katar, um die Zusammenarbeit mit diesen Ländern im Energiebereich zu stärken. Bei der Diversifizierung gehe es darum, die Energiesicherheit zu gewährleisten und die Kontinuität der Energieversorgung zu garantieren, so Di Maio.

Die Regierung in Rom will bei einer Ministerratssitzung am Dienstag ein weiteres Paket mit Maßnahmen zur Eindämmung der hohen Energie- und Treibstoffkosten auf Familien und Unternehmen verabschieden. Erwogen wird eine Senkung der Benzin- und Mehrwertsteuer. Stützungsmaßnahmen sollen für Frächter erfolgen. Damit will die Regierung einen am 19. März angekündigten Frächterstreik abwenden, der zu Lieferungsengpässen führen könnte.

Die Bankenvereinigung ABI urgierte von der Regierung eine dringende Ergreifung von Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft. „Es besteht die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des russisch-ukrainischen Konflikts die europäische und insbesondere die italienische Wirtschaft noch stärker belasten werden als jene der Pandemie“, sagte ABI-Chef Antonio Patuelli. „Wenn wir eine Inflation-Rezession-Spirale vermeiden wollen, müssen wir dringend alle Instrumente wiederbeleben, die auf europäischer und italienischer Ebene während der Pandemie erfolgreich getestet wurden, um Unternehmen und Haushalte zu unterstützen“, so Patuanelli.

APA

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