Alexander Speckle ab 2023 Teil des Tiroler Tiwag-Vorstandes

25. März 2022, Innsbruck

Der Vorstand des landeseigenen Tiroler Energieversorgers Tiwag wird mit Beginn des kommenden Jahres einen Wechsel in der Führungsspitze vollziehen: Auf Bauvorstand Johann Herdina, der in den Ruhestand geht, wird der Tiroler Alexander Speckle folgen. Dies gab die Tiwag nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag vor Journalisten bekannt. Indes bekannten sich das Unternehmen sowie Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zum weiteren Ausbau der Wasserkraft.

Die Wasserkraft müsse im Lichte der aktuellen Krise und des Ziels, energieautonom zu werden, forciert werden, gab Platter als Eigentümervertreter die Marschrichtung vor. Man sehe nun, „wie schwierig es ist, wenn man sich in Abhängigkeit begibt“. Er zeigte sich dahingehend „sehr zufrieden“ mit der Entwicklung der Tiwag – in den kommenden fünf Jahren sollen 1,6 Mrd. Euro investiert werden. Es seien auch „noch nie so viele Kraftwerke gebaut worden wie jetzt “ – also während der Zeit der schwarz-grünen Koalition, sagte Platter.

Speckle wie auch Platter kritisierten aber, dass die Verfahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung zu lange dauern würden. „Es braucht beschleunigte Verfahren“, forderte Speckle, der beim Ingenieur-Unternehmen ILF Consulting als Geschäftsführer tätig ist. Man müsse aber die Interessen aller berücksichtigen und das Gespräch suchen, meinte der künftige Bauvorstand.

Seinen Fokus will Speckle nach Antreten seines neuen Jobs vor allem auf die Großbaustelle zum Ausbau des Kraftwerks Kühtai legen. Darüber hinaus wolle er seine Aufmerksamkeit auf die Kraftwerksprojekte Tauernbach-Gruben, Imst-Haiming und Kaunertal legen. „Das gilt es umzusetzen“, sagte er. Allerdings gelte es, sich nicht nur „auf einem Bein“ aufzustellen: „Der Ausbau der Photovoltaik und Biomasse wird für Tirol wichtig sein“, so Speckle.

Auch Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser gab an, dass man nicht nur die Wasserkraft, „sondern alle Felder abdecken“ müsse. Derzeit betreibe man „das größte Ausbauprogramm seit Jahrzehnten in allen Gebieten“, sagte er. Speckle sei daher als „Bauexperte“ der richtige Mann.

Insgesamt hatten sich über 20 Männer für die Stelle beworben, berichtete Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Schretter. Sechs Kandidaten schafften es ins Hearing. Mit Speckle werde nun ein Vertrag für fünf Jahre abgeschlossen, die Entscheidung für ihn fiel im Aufsichtsrat einstimmig.

APA

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