G7-Länder müssen Emissionen von Schwerindustrie rasch senken

19. Mai 2022, Paris
IEA-Vorsitzender Fatih Birol - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Die Internationale Energieagentur (IEA) rät den führenden westlichen Industrienationen (G7) zu verstärkter Anstrengung, um den CO2-Ausstoß der klimaschädlichen Schwerindustrie zu senken. Die Technologieentwicklung müsse beschleunigt werden, um die hohen Kosten für ein drastisches Herunterfahren der Emissionen zu überwinden, empfiehlt die IEA in einer am Donnerstag in Paris vorgelegten Studie.

Die IEA sieht die G7-Staaten gut aufgestellt, um beim Wandel hin zu einer sauberen Schwerindustrie eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Vor allem Stahl- und Zementhersteller seien mit der Herausforderung konfrontiert, ihren Emissionsfußabdruck drastisch zu reduzieren. „Die Emissionen der Schwerindustrie gehören zu den hartnäckigsten, so dass es von entscheidender Bedeutung ist, dass die Länder, die über beträchtliche finanzielle und technologische Ressourcen verfügen, diese nutzen, um praktische Lösungen auf koordinierte Weise voranzutreiben“, sagte IEA-Vorsitzender Fatih Birol. Die G7-Staaten könnten zum Katalysator für die dringend erforderliche Energiewende in diesen wichtigen Sektoren werden. Zusammen seien die G7 für 30 Prozent der Energienachfrage und 25 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Die Schwerindustrie sei inzwischen für ein Sechstel der direkten CO2-Emissionen des globalen Energiesystems verantwortlich, so die IEA. Dies mache die Klimaneutralität in der Schwerindustrie zu einem wichtigen Pfeiler für die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Allerdings befänden sich viele der Technologien zur Emissionssenkung in der Schwerindustrie noch im Entwicklungsstadium und die Gewinnspannen für Produkte der Schwerindustrie seien oft zu gering, um die höheren Vorlaufkosten für die Einführung emissionsarmer Verfahren zu decken. Die Studie empfiehlt daher unter anderem Entschädigungen für Unternehmen, die innovative Produktionsmethoden einführen.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Solarpaket in Deutschland endgültig verabschiedet

26. April 2024, Berlin
Unter anderem wird Bau von PV-Dachanlagen mehr gefördert
 - Leipzig, APA/dpa

Global rasanter Anstieg bei installierter Batterieleistung

25. April 2024, Wien/Paris
Wind- und Solarstrom muss in Batterien zwischengespeichert werden
 - Middelharnis, APA/AFP/ANP

Industrie bangt um Gasversorgung ab Jahresende

22. April 2024, Wien
Industrie braucht Lieferung von russischem Gas über die Ukraine
 - Lubmin, APA/dpa

PV-Branche fordert schnelleren Netzausbau

17. April 2024, Wien
Bis 2030 muss die PV-Leistung jährlich um zwei Gigawatt Peak steigen
 - Zillingtal, APA/THEMENBILD