Deutschland hält an Ziel für Kohleausstieg bis 2030 fest

20. Juni 2022, Berlin

Trotz der Pläne für einen verstärkten Rückgriff auf Kohlekraft zur Abfederung schwindender russischer Gaslieferungen hält die Ampel-Regierung an ihrem Ziel für den Kohleausstieg bis 2030 fest. „Der Kohleausstieg 2030 wackelt überhaupt nicht“, sagte ein Sprecher des deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag in Berlin. Es sei „wichtiger denn je, dass er 2030 über die Bühne geht, so ist unsere Auffassung“.

Habeck hatte am Sonntag angekündigt, dass der Gasverbrauch im Strombereich und der Industrie gesenkt und die Befüllung der Speicher forciert werden sollten. Bei der Stromproduktion würden dafür „Kohlekraftwerke stärker zum Einsatz kommen müssen“, sagte der Minister außerdem.

Konkret soll – befristet bis 31. März 2024 – eine Gasersatz-Reserve eingerichtet werden. Dafür werden nach Ministeriumsangaben Kraftwerke, die bereits heute als Reserve dem Stromsystem zur Verfügung stehen, „ertüchtigt, um kurzfristig an den Markt zurückkehren zu können“. Habeck bezeichnete es als „bitter“, aber „schier notwendig, um den Gasverbrauch zu senken“, dass für eine Übergangszeit mehr Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, zur Einhaltung der Klimaschutzziele einen beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverstromung anzustreben. „Idealerweise“ gelinge das schon bis 2030.

APA/ag

Ähnliche Artikel weiterlesen

BASF legt Projekt für Batterierecycling in Tarragona auf Eis

26. Juli 2024, Ludwigshafen
Der E-Automarkt erlebt aktuell eine Delle
 - Hannover, APA/dpa

Menschliche Stickstoffemissionen bremsen Klimaerwärmung

25. Juli 2024, Jena
Aber kein Mittel gegen die Erderwärmung
 - Wedemark, APA (dpa)

Zugverkehr-Feinstaub: TU Graz erhob relevante Emissionen

23. Juli 2024, Graz/Augsburg
Hälfte des täglichen Feinstaub-Grenzwertes allein durch Züge
 - Ingolstadt, APA (dpa)

Windkraft-Ausbau in Deutschland mit wenig Rückenwind

18. Juli 2024, Berlin
Kein Rückenwind in deutscher Windkraft
 - Sieversdorf, APA/dpa