Ausrollung der Smart-Meter kommt in Schwung

13. Oktober 2022, Wien
Umstellung auf digitale Stromzähler kommt in Schwung - Wien, APA/THEMENBILD

Die flächendeckende Ausrollung der Smart-Meter, der „intelligenten“ Stromzähler, kommt in Österreich laut E-Control in Schwung. Ende vergangenen Jahres waren mehr als 3 Millionen Geräte installiert. Die Ausrollungsrate lag bei mehr als 47 Prozent, bis Ende 2022 dürften es 64,5 Prozent sein. Angesichts der Energiekrise und in Hinblick auf die Klimaziele und den Erneuerbaren-Ausbau gewinnen die digitale Stromzähler an Bedeutung.

Insgesamt sind von der Umstellung 6,4 Millionen Zählpunkte betroffen. Von den bis Ende des Vorjahres 3,03 Millionen installieren Smart Meter waren 2,4 Millionen Geräte (Ausrollungsgrad rund 38 Prozent) auch kommunikativ – sie konnten mit den zentralen Systemen der Netzbetreiber kommunizieren und die gemessen Werte auch übermitteln. Die Erreichung des Ziels von 95 Prozent bis Ende 2024 sollte möglich sein, sagte E-Control-Vorstand Alfons Haber zur APA. Smart Meter hätten eine Schlüsselrolle für die Umsetzung der Energiewende, das Erreichen der Ziele des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) und auch für die Klimaziele.

Angesichts der Energiekrise habe sich herauskristallisiert, dass tagesaktuelle Verbrauchswerte noch wichtiger seien, damit die Kunden ihr Energiesparpotenzial ausschöpfen können. Smart Meter helfen den Energieverbrauch zu kontrollieren und optimieren und damit auch die Stromrechnung zu reduzieren, betont die E-Control. Haber appelliert an die Kundinnen und Kunden, die entsprechenden Web-Portale der Netzbetreiber zu nutzen. Die Netzbetreiber sollten diese benutzerfreundlich gestalten.

Wichtig sei die Übermittlung der viertelstündliche Messwerte, auch um Stromfressern auf die Schliche zu kommen. Dies ist aktuell nur mit Zustimmung der Kundinnen und Kunden möglich (Opt-in). Derzeit übermitteln laut E-Control nur 5,6 Prozent jener, die einen digitalen Stromzähler haben, Viertel-Stunden-Messwerte. Die Netzbetreiber brauchen die Verbrauchsdaten für ihre Netzplanung. Für Energiegemeinschaften sind die digitalen Stromzähler ebenso eine Voraussetzung wie für Verbraucher, die Strom – etwa mit ihrer Photovoltaik-Anlage – ins Netz einspeisen. Auch monatliche Energierechnungen sind erst mit digitalen Stromzählern möglich und sie sind auch eine Grundlage für leistungsbezogene Netztarife.

Kundinnen und Kunden können auf Wunsch ihren Smart Meter auch rascher bekommen als vom zuständigen Netzbetreiber vorgesehen. Eine Installation muss innerhalb von zwei Monaten erfolgen. Die Zahl der Ersuchen hat sich 2021 im Vergleich zum Jahr davor fast verdoppelt, ebenso die tatsächliche Installation nach Kundenwunsch. Verbessert hat sich auch die Installationsdauer.

Die vorgegebenen Smart-Meter-Ziele wurden – auch angesichts von Verzögerungen durch die Coronapandemie – angepasst. Das ursprüngliche Ziel von 95 Prozent bis Ende 2022 wurde verschoben, die 95 Prozent müssen nun bis Ende 2024 erreicht sein. Bis Ende 2022 sollen es nun 40 Prozent sein. Mit Jahresende 2021 haben 18 Netzbetreiber das Ziel von 95 Prozent Ausrollung bereits erreicht. Unter den größten Netzbetreibern haben die höchsten Roll-Out-Quoten die Netz Burgenland GmbH und die Netz Oberösterreich-GmbH mit jeweils mehr als 99 Prozent.

Investiert wurden in den Zählertausch bisher rund 1,2 Mrd. Euro, bis 2024 wird mit weiteren 0,5 Mrd. Euro gerechnet. Rund 80.200 Netznutzer (3,4 Prozent) haben laut E-Control von der Opt-Out-Möglichkeit Gebrauch gemacht.

APA

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