Ithaca Energy will an Londoner Börse

2. November 2022, London

Hoffnungsschimmer am Markt für Börsengänge in Europa: In London macht der Öl- und Gas-Förderer Ithaca Energy mit seinen Börsenplänen Ernst. Schon am kommenden Mittwoch soll das Unternehmen, das der israelischen Delek Group gehört, sein Debüt an der Londoner Börse feiern und hofft dabei auf eine Bewertung von 2,5 bis 3,1 Mrd. Pfund (2,9 bis 3,6 Mrd. Euro).

Die Energiekrise hat den Fokus wieder auf die Förderung fossiler Energien in der Nordsee gelenkt. Ithaca hat dort im ersten Halbjahr rund 66.700 Barrel Rohöl-Äquivalent pro Tag gefördert. Großbritannien hat zuletzt zum ersten Mal seit 2019 wieder Öl- und Gas-Explorationslizenzen ausgeschrieben, um die heimische Produktion auszubauen.

Am Mittwoch setzten Ithaca Energy und die begleitenden Banken die Preisspanne auf 250 bis 310 Pence je Aktie fest. Die Aktien können bis zum nächsten Dienstag (8. November) gezeichnet werden. Am Mittwoch meldeten die begleitenden Banken bereits, dass die Bücher einmal gefüllt seien. Allerdings sollen zunächst nur rund 10 Prozent an Ithaca bei neuen Aktionären landen.

Der Börsengang dürfte damit zwischen 288 und 357 Mio. Pfund einbringen. Der Erlös geht an den Eigentümer – zum Teil direkt, zum Teil über die Rückzahlung eines Kredits durch Ithaca Energy. Federführend wird die Emission von Goldman Sachs und Morgan Stanley organisiert.

In Europa herrscht bei Börsengängen heuer wegen der drohenden Rezession bisher Flaute. Nur die 9 Mrd. Euro schwere Emission der Volkswagen-Tochter Porsche hatte die Stimmung etwas aufgehellt. Investmentbanker hatten sich aber skeptisch gezeigt, dass Porsche als „Eisbrecher“ für weitere Börsengänge tauge.

APA/ag

Ähnliche Artikel weiterlesen

Gazprom gegen OMV – Verwirrung auf Webseite von Gericht

26. April 2024, Wien/Moskau
Wurde die OMV-Tochter verurteilt oder nicht?
 - Wien, APA

Wifo-Chef: „Keine Katastrophenstimmung“ wegen Russland-Gas

24. April 2024, Wien
Gabriel Felbermayr kalmiert
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Russland-Gas – Kocher plädiert für umsichtigen Ausstieg

23. April 2024, Wien
Kocher warnt vor "Flurschaden" durch zu schnellen Ausstieg
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

ÖVP lehnt grünes Diversifizierungspflicht-Gesetz ab

19. April 2024, Wien
Im Februar stammten 87 Prozent der Gasimporte Österreichs aus Russland
 - Stuttgart, APA/dpa