EnBW: Staatshilfen für VNG derzeit nicht diskutiert

23. November 2022, Stuttgart/Karlsruhe
VNG soll im Moment nicht verstaatlicht werden - Leipzig, APA/AFP

Staatshilfen in Höhe eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags stehen für den strauchelnden Gasimporteur VNG nach Angaben des Mehrheitseigners EnBW derzeit nicht zur Debatte. In aktuellen Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium würden aktuell „weder eine Verstaatlichung noch eine staatliche Hilfe in Höhe eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags diskutiert“, teilte eine Sprecherin des Karlsruher Energiekonzerns am Dienstag mit.

Vielmehr gehe es darum, sicherzustellen, dass die VNG teilweise für ihre Ausgaben zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit entschädigt werde. Darüber hinaus gehende Verluste wolle die VNG aus eigener Kraft tragen.

Der Leipziger Gasimporteur VNG hatte Anfang September einen Antrag auf staatliche Stabilisierungsmaßnahmen gestellt. Hintergrund war, dass russische Gaslieferungen ausblieben und teuer durch andere Quellen ersetzt werden müssen. Aus diesem Grund war bereits der Marktführer Uniper in Not geraten, auch hier hat der Bund geholfen. VNG beliefert nach eigenen Angaben insgesamt 400 Stadtwerks- und Industriekunden und deckt ein Fünftel des Gasbedarfs in Deutschland.

Konkret ging es bei den ausgefallenen Lieferungen um zwei Verträge, die VNG mit Vorlieferanten abgeschlossen hatte. Für den größeren der beiden Verträge mit WIEH – einem Tochterunternehmen der ehemaligen Gazprom-Tochter Sefe – hatte es einen Vergleich gegeben. Demnach übernimmt WIEH die Mehrkosten für die Ersatzbeschaffung im laufenden Geschäftsjahr und die bisher von VNG getragenen Kosten. Bei einem zweiten Vertrag mit der russischen Gazprom Export (GPE) wurde noch keine Einigung bekannt. Beide Verträge laufen zum Jahresende aus.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Deutsche Netzagentur übt Krisenfall einer Gasknappheit

21. September 2023, Bonn
Vorgehen bei Gasknappheit wurde geübt
 - Lubmin, APA/dpa

Deutschland: Industrieverbände fordern Industriestrompreis

18. August 2023, Berlin
SPD und Grüne wollen für Übergangsphase einen "Brückenstrompreis"
 - Frankfurt/Main, APA/dpa

Schwedische Regierung will Atomkraft kräftig ausbauen

10. August 2023, Stockholm
Entscheidender Baustein auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft
 - Varberg, APA/AFP

CO2-Ausstoß von Fahrzeugen nimmt nach Pandemie weiter ab

11. Juli 2023, Bern
Seit 2019 sanken die Emissionen aus Treibstoffen um über 8 Prozent - Leipzig, APA/dpa-Zentralbild