Erstes Schiff zur LNG-Umwandlung erreicht Deutschland

23. November 2022, Insel Rügen

Das erste Spezialschiff zur Umwandlung von verflüssigtem Erdgas in den gasförmigen Zustand ist in Deutschland angekommen. Die „Neptune“ lief am Mittwoch in den Hafen von Mukran auf Rügen ein.

Nach Angaben der Deutsche Regas sollen dort Flüssigkeiten abgepumpt werden, damit der Tiefgang des Schiffes verringert wird. Nach Abschluss der Vorbereitungen und der ausstehenden Zustimmung der EU-Kommission soll die „Neptune“ demnach in den Industriehafen von Lubmin bei Greifswald geschleppt werden und als schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) dienen.

Aus Wales kommend war die „Neptune“ laut Schiffsortungsdiensten in den zurückliegenden eineinhalb Wochen durch die Nordsee und um Norddänemark herum in die Ostsee gefahren. Zuletzt wurde sie von der „Bamberg“, einem Schiff der Küstenwache, begleitet. In Mukran war die Polizei unter anderem mit Schlauchbooten und Tauchern präsent.

Bei der mehr als 280 Meter langen „Neptune“ handelt es sich um eine FSRU (Floating Storage and Regasification Unit). Diese Spezialschiffe können LNG aufnehmen, erwärmen und gasförmig machen. Die „Neptune“ soll an Gasfernleitungen angebunden werden, die in direkter Nachbarschaft zum Hafen in Lubmin verlaufen.

Kleinere Schiffe sollen das LNG von einem auf der Ostsee liegenden Speicherschiff abnehmen, das wiederum von Tankern beliefert werden soll. Die kleineren Shuttle-Schiffe sollen das LNG dann durch den flachen Greifswalder Bodden zur „Neptune“ transportieren.

Theoretisch könnte das Terminal in Lubmin laut Regas zum 1. Dezember betriebsbereit sein. Die „Neptune“ soll aber zunächst in Mukran bleiben, bis die EU-Kommission einer durch die Bundesnetzagentur erteilten Genehmigung zustimmt. Außerdem können im Rahmen eines Verfahrens beim zuständigen Landesamt noch bis Montag Einwände abgegeben werden.

Deutschland setzt beim Ersatz russischen Pipeline-Gases unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG und baut für den Import mehrere Terminals. Auch im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sollen Schwimmterminals noch in diesem Jahr an den Start gehen.

APA/awp/sda/dpa

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