Angst vor Blackout: Weniger Weihnachtsbeleuchtung

16. Dezember 2022, Wien
Zu Weihnachten wird weniger beleuchtet - Wien, APA/EVA MANHART

Die Österreicherinnen und Österreicher glauben, dass das Risiko für einen Blackout zu Weihnachten höher ist als sonst. Jeder bzw. jede Dritte reduzierte heuer die Festtagsbeleuchtung – großteils, um Stromkosten zu senken (76,6 Prozent), elf Prozent wollen damit aber auch das Risiko eines Stromausfalls verringern, zeigte eine Umfrage im Auftrag des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY. Zwei von drei Befragten gehen von einem unveränderten Risiko aus (60,6 Prozent).

Ein Viertel der Umfrageteilnehmer (26,1 Prozent) reduzierte die Weihnachtsbeleuchtung allerdings für den Klimaschutz. Sollte es zu einem Blackout kommen, wäre ein Viertel der österreichischen Haushalte nicht auf einen längeren Stromausfall vorbereitet (22,9 Prozent). Jeder siebente Haushalt (15,1 Prozent) plant auch nicht, Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Im Bundesländervergleich sind die Salzburgerinnen und Salzburger am ehesten auf einen Blackout vorbereitet – 86 Prozent haben entsprechende Maßnahmen getroffen. Schlusslicht in der Vorbereitung ist die Bundeshauptstadt – ein Drittel (33 Prozent) der Wienerinnen und Wiener hat bisher keine Maßnahmen getroffen; jede bzw. jeder Fünfte plant das auch nicht (19,1 Prozent). Nach Salzburg sind die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger (84,6 Prozent) am besten vorbereitet, wobei im Ländle sehr unterschiedliche und oft nur punktuell Maßnahmen getroffen werden. Auf den Rängen drei bis fünf sind die Bundesländer Burgenland (82,4 Prozent), Kärnten (81,5 Prozent) und Niederösterreich (80,6 Prozent). Nur 8,8 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer haben sich gar nicht auf ein Blackout vorbereitet und planen das auch nicht – in keinem anderen Bundesland ist dieser Wert so niedrig. Oberösterreich ist im Bundesländervergleich auf Rang sechs – vier von fünf (79,9 Prozent) bereiten sich dort auf Blackouts vor. Tirol ist nach der Steiermark (76,2 Prozent) auf dem vorletzten Platz (75,3 Prozent).

Hinsichtlich der getroffenen Maßnahmen kristallisiert sich die Ersatzbeleuchtung in Form von Kerzen und Taschenlampen als Nummer eins heraus (60,4 Prozent). Die Hälfte der Befragten hat auch einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln angelegt (50,3 Prozent). Nur 44 Prozent haben Getränke vorrätig. Auch Ersatzkochgelegenheiten wie Campingkocher (33,9 Prozent) oder stromunabhängige Radios (26,3 Prozent) finden sich in den wenigsten Haushalten wieder.

Interessant auch hier ein Blick auf die einzelnen Bundesländer: So verfügt beispielsweise in Kärnten jeder fünfte Haushalt (21,5 Prozent) über eine Notstromversorgung (österreichweit 10,9 Prozent), auch Absprachen mit der Familie hat jede bzw. jeder fünfte Kärntnerin bzw. Kärntner getroffen (21,5 Prozent) – ähnlich viele wie in Salzburg (21,9 Prozent) und der Steiermark (21,7 Prozent). Auch Campingkocher finden sich in jedem zweiten Kärntner Haushalt (50,8 Prozent), ein Kurbelradio in mehr als jedem dritten (35,4 Prozent). Am häufigsten über alternative Heizmöglichkeiten verfügen hingegen die Burgenländerinnen bzw. Burgenländer (38,2 Prozent, österreichweit 24 Prozent).

Mehr als drei Viertel (78,7 Prozent) nehmen an, dass der Strom spätestens nach 24 Stunden wieder verfügbar wäre. Jede bzw. jeder Zehnte rechnet sogar damit, dass der Strom nach maximal einer Stunde zurückkäme. Nur ein Bruchteil (sieben Prozent) geht davon aus, dass der Stromausfall länger als vier Tage dauern könnte.

Für die Umfrage wurden im zweiten Halbjahr 2022 in zwei Tranchen 500 bzw. 1.000 Österreicherinnen und Österreicher befragt.

APA

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