Spanien legte Vorschlag für EU-Strommarkt-Reform vor

11. Jänner 2023, Madrid

Spanien hat der Europäischen Union einen Vorschlag für die angekündigte weitreichende Reform des europäischen Strommarktes zukommen lassen. Die Schlüsselpunkte der von der linken Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez vorgeschlagenen Reform seien die Entwicklung der erneuerbaren Energien, größere Versorgungssicherheit, erschwingliche Verbraucherpreise sowie eine Senkung „der zum Teil riesigen Preisvolatilität“, wie das Umweltministerium am Dienstag in Madrid mitteilte.

Nach Medienberichten ist Spanien das erste Land, das einen Vorschlag unterbreitet. Der Vorschlag, der am Dienstag auf der wöchentlichen Sitzung des spanischen Ministerrates gebilligt wurde, zielt darauf, den Strompreis zum Teil vom Gaspreis zu entkoppeln, damit auch die Verbraucher von den günstigeren Kosten der erneuerbaren Energien profitieren. Dazu soll der Markt in zwei Teile geteilt werden. Erneuerbare Träger sollen aus dem sogenannten Day-Ahead-Markt, an dem der Strom für den folgenden Tag gehandelt wird, herausgenommen werden. Sie sollen in einem neuen Terminmarkt gehandelt werden.

Madrid teilte auch mit, man werde in Brüssel eine Verlängerung der ausgehandelten Strompreisdeckelung bis Ende 2024 beantragen. Diese vorerst bis Ende Mai für Spanien und Portugal geltende Regelung legt die Obergrenze bei 45 bis 50 Euro pro Megawattstunde fest.

Die Strommarktreform war angesichts der auch im Zuge des Ukraine-Krieges stark steigenden Energiepreise im Sommer vorigen Jahres von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt worden. Die Kommission will noch in den ersten Monaten des Jahres einen Reformvorschlag vorlegen.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Schwedens Parlament macht Weg frei für weitere AKW

30. November 2023, Stockholm

Frankreich will in den 2030ern ein AKW pro Jahr bauen

29. November 2023, Paris
AKW in Südfrankreich
 - Saint-Vulbas, APA/AFP

EU-Kommission will europäische Stromnetze modernisieren

28. November 2023, Brüssel
Kommission rechnet mit 60 Prozent mehr Stromverbrauch bis 2030
 - Lassee, APA/THEMENBILD

Verliert Ölbranche Hälfte ihres Werts?

28. November 2023, Paris