Der Ferngasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) hat von der deutschen Regierung und der EU Klarheit über die Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft gefordert. „Wenn die Bundesregierung nicht nur die Rücklichter der anderen Volkswirtschaften sehen will, muss sie Entscheidungen treffen“, sagte OGE-Chef Jörg Bergmann in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters.
Es wäre zu wünschen, dass die Überarbeitung der Fortschreibung der Wasserstoff-Strategie im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sei. Die Fernleitungsnetzbetreiber seien bereit, die Leitungen umzustellen oder neu zu bauen. „Es liegt an der Politik, die Weichen zu stellen und den Rahmen zu schaffen, dass daraus Realität werden kann.“
Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Unklar ist unter anderem, wer die Leitungen für den Transport von Wasserstoff betreiben darf und wie dies vergütet wird. Die Gaswirtschaft trifft dabei auf Skepsis bei Befürwortern einer weitgehenden Elektrifizierung von Bereichen wie Wärme und Transport. OGE gehört mit einem Netz von 12.000 Kilometern Länge zu den größten Ferngasnetzbetreibern in Europa.
APA/Reuters