Vbg bereitet sich bei Gas und Strom für nächsten Winter vor

27. Jänner 2023, Bregenz
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Die Situation im Bereich Strom- und Gasversorgung hat sich auch in Vorarlberg entspannt. Eine Mangellage werde wohl in diesem Winter nicht mehr eintreten, es gelte nun, sich optimal für den nächsten Winter aufzustellen, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und illwerke vkw-Vorstand Helmut Mennel am Freitag nach der Sitzung des Landeskrisenstabs. Die Landesgasspeicher seien derzeit zu 100 Prozent gefüllt, unter 50 Prozent soll der Füllstand künftig nicht mehr sinken.

Wallner sprach von einem „Sicherheitspolster“, mit dem man sich für Krisen wappnen wolle. Bei den Energiepreisen habe man weiter eine „Durststrecke“ vor sich. Bei der Abfederung würden die Maßnahmen des Bundes helfen, auch das Land sei mit Überlegungen dazu beschäftigt. Im Vergleich zum Jahr 2021 verbrauchten die Vorarlberger aufgrund des warmen Winters und Sparmaßnahmen 13 Prozent weniger Gas, bei Strom wurden 1,4 Prozent eingespart. Die Haushaltskunden und die Kleingewerbe allein betrachtet sparten rund 2,6 Prozent ihres letztjährigen Stromverbrauchs ein. Der aus Wien zugeschaltete E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch berichtete von einer Entspannung auf den Märkten, aber die Preise blieben erheblich höher als Vorkriegs- und Vor-Corona-Zeiten. Man müsse zusehen, am Ende der Heizsaison möglichst gut gefüllte Speicher zur Verfügung zu haben als Basis für den nächsten Winter.

Man sehe sich dank des hohen Gasspeicherstands hier in einer guten Ausgangslage, erklärte illwerke vkw-Vorstand Mennel. Auch beim Strom setze man auf Sicherheit: Die drei Saisonspeicher – Lünersee, Silvrettastausee und Kopssee – hätten derzeit einen Füllstand von 68 Prozent, im Vorjahr waren es zu dieser Zeit 48 Prozent. Energiesparen bleibe weiter wichtig, man befinde sich insgesamt in einer deutlich besseren Situation als noch im Herbst angenommen. Wie hoch die Preiserhöhung des Landesenergieversorgers ab 1. April ausfallen wird, werde sich in der ersten Februarhälfte zeigen.

Weiter nichts Neues gibt es beim Abkommen mit Deutschland, das im Ernstfall eine Gaszuleitung von den in Oberösterreich liegenden Speichern über Deutschland nach Vorarlberg garantiert. „Da werden wir schon lange hingehalten“, so der Landeshauptmann. Das Abkommen liege vor, müsse nur mehr unterzeichnet werden. „Der Ball liegt beim Bund“, sagte er. Das westlichste Bundesland hat – wie auch Tirol – keine Gaspipeline und ist daher auf eine Versorgung über deutsche Leitungen angewiesen.

APA

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