Förderung leider nur „gut gemeint“

22. Feber 2023

Kleinwindkraft profitiert kaum von der gesetzlichen Unterstützung

Erneuerbare Energie. Seit dem Frühjahr 2022 werden Investitionen in die kleine Windkraft im Rahmen des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) erstmals gefördert. Windräder mit einer Leistung von 20 bis hin zu 100 Kilowatt erhalten seitdem eine Förderung von bis zu 850 Euro pro Kilowatt. Größere Anlagen mit einer Leistung zwischen 100 und 1.000 Kilowatt erhalten maximal 675 Euro pro Kilowatt.

Geht am Markt vorbei

„Das war zwar politisch sicher gut gemeint, aber es geht leider an der derzeitigen Marktsituation vorbei“, sagt Kleinwindkraftexperte Alexander Hirschl-Schmol zum KURIER. Nur wenige Kleinwindkraftanlagen würden derzeit 20 Kilowatt oder mehr leisten, was zur Förderung nötig wäre. Im Schnitt liefern die Anlagen zwischen einem und zehn Kilowatt, Mikroanlagen leisten nur einige 100 Watt. Die Gesamtleistung der kleinen Windkraft liegt insgesamt nur bei rund 2.000 Kilowatt. Zum Vergleich: Das leistungsstärkste Windrad Österreichs im Seewinkel im Burgenland liefert 5.500 Kilowatt. Damit können etwa 3.000 Haushalte versorgt werden.

Damit sich die kleine Windkraft in Österreich weiter verbreitet, müsste der Preis für solche Anlagen auf die Hälfte sinken, schätzt Hirschl-Schmol. „Das wird nicht möglich sein, wenn es keine Förderung für die Anlagengröße gibt – ohne die wird sich kein wirklicher Markt entwickeln.“

Untergeordnete Rolle

In einer Aussendung der Interessensgemeinschaft Windkraft gibt sich Geschäftsführer Stefan Moidl dennoch diplomatisch: „Es freut uns sehr, dass durch das EAG erstmals auch die Kleinwindkraft gefördert wird, auch wenn für den Windkraftausbau die Investitionsförderung eine sehr untergeordnete Rolle spielt.“ Ob die Förderung tatsächlich auch abgeholt wird, sei laut Moidl schwer einschätzbar.

Kurier

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