Gewessler fordert Tempo bei Reform des EU-Strommarktdesigns

27. Feber 2023, Brüssel
Gewessler: "Die Reform des Strommarktes ist 2023 die zentrale Aufgabe" - Wien, APA/EVA MANHART

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat angesichts der hohen Energiepreise Tempo bei der Reform des EU-Strommarktdesigns gefordert. „Die Reform des Strommarktes ist unsere zentrale Aufgabe im Jahr 2023“, sagte Gewessler laut Mitteilung vor einem informellen EU-Treffen am Montag in Stockholm. Daher müsse die EU-Kommission „einen guten Vorschlag für die künftige Ausgestaltung des europäischen Strommarkts vorlegen“. Mitte März soll die EU-Behörde ihre Pläne präsentieren.

„Die Verwerfungen auf dem europäischen Energiemarkt – eine deutliche Folge des schrecklichen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine – müssen aufhören“, forderte Gewessler. Menschen und Wirtschaft müssten „unmittelbarer von der günstigen erneuerbaren Energie profitieren“.

Gewessler warnte außerdem: „Auch wenn wir unsere Abhängigkeit von russischem Gas bereits deutlich reduzieren konnten und die Gaspreise am Großmarkt derzeit unter dem Niveau des Vorjahres liegen, bleiben die Preise volatil.“ Die Energieministerin forderte daher einen „Kommissionsvorschlag, der effektiv und langfristig wirkt und den Strom- vom Gaspreis entkoppelt“.

Am europäischen Strommarkt werden seit geraumer Zeit die Preise vor allem von Gaskraftwerken vorgegeben. Da der Gaspreis vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine stark angestiegen ist, ist daher auch Strom teurer geworden. Eine Reform des europäischen Strommarktes könnte diesen Mechanismus überarbeiten, sodass Verbraucher etwa für günstigen Strom aus Sonne und Wind weniger bezahlen.

APA

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