APG – Milde Temperaturen unterstützten im Stromwinter

14. März 2023, Wien

Der Übertragungsnetzbetreiber APG zieht eine Zwischenbilanz zum Strom-Winter 2022/23. Erhöhte Kraftwerkskapazität in Deutschland und die entgegen der ursprünglichen Annahmen gute Kohlebevorratung sowie milde Temperaturen die den Stromverbrauch im Winter dämpften, seien ausschlaggebend für die sichere Stromversorgung gewesen. Die Annahmen des Stromstresstests (kombiniertes Szenario/hohe Eintrittswahrscheinlichkeit) vom November hätten sich bestätigt.

In diesem Szenario sah die APG große aber beherrschbare Herausforderungen für die sichere Stromversorgung Österreichs.

„Es ist erfreulich, dass sich bestimmte kritische Bedingungen nicht erfüllt haben. Grund dafür war, dass Deutschland den Betrieb von drei Atomkraftwerken weiterführte und befürchtete Kohleengpässe ausblieben“, so APG-Technik-Vorstand Gerhard Christiner. „Zudem sorgten warme Temperaturen in Österreich und Europa der ersten Wintermonate 2022/23 für einen zeitweise deutlichen Verbrauchsrückgang.“

Der Winter habe jedoch erneut die Bedeutung des heimischen Übertragungsnetzes für die Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft gezeigt, betont die APG. Obwohl sich viele Faktoren positiv auf den Stromverbrauch auswirkten, musste Österreich im Winter hohe Mengen an Strom importieren.

Am 21. Dezember habe man mit 100,5 GWh ein historisches Tageshoch verzeichnet und am Tag danach um Mitternacht die historisch höchste 15 Minuten Importleistung von 5.551,6 MW, so Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG. Das sei in etwa die Hälfte der österreichischen Spitzenlast. Tage wie diese zeigten, wie wichtig kapazitätsstarke Stromnetze seien. Ohne einen zeitgerechten Ausbau der Stromnetze werde es keine Energiewende geben. Durch die Erzeugung nachhaltigen Stroms müsse wesentlich mehr Strom in Europa ausgetauscht werden, „weil erneuerbare Anlagen dann Energie liefern, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht, sich jedoch nicht nach unserem Verbrauch richten“.

Da das überregionale Stromnetz regelmäßig an die Grenze der Belastbarkeit stoße, seien Redispatchmaßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes nahezu täglich notwendig, so die APG. In Regionen mit geringer erneuerbarer Erzeugung müssten Gaskraftwerke angefahren und gleichzeitig in Regionen mit Erzeugungsüberschüssen Kraftwerke (zum Teil auch Erneuerbare) heruntergefahren werden. „Solange das Netz nicht massiv ausgebaut wird, werden wir weiterhin auf Gaskraftwerke angewiesen sein und die Erneuerbaren nicht zur Gänze nutzen können. Das zeigt, warum es so wichtig ist, dass der Stromnetzausbau den gleichen Stellenwert bekommt wie der Ausbau der Erneuerbaren“, betonte Christiner.

APA

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