600 Millionen für PV-Anlagen

27. März 2023, Wien
Auch weil Windräder fehlen ist Österreich auf Stromimporte angewiesen - Wewelsfleth, APA/dpa

Förderungen werden ab heute vergeben

Photovoltaik (PV) zählt neben Windenergie zu den wichtigsten Netto-Null-Technologien – in Österreich soll der Strom aus der Sonnenenergie dazu beitragen, den Stromverbrauch bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Doch die Energiewende hat so ihre Tücken – eine davon ist der Preis.

Fachleute gehen davon aus, dass eine Solaranlage für einen vierköpfigen Haushalt eine Leistung von fünf bis zehn kWp (Kilowatt-Peak = maximale Leistung der PV-Anlage) erbringen sollte. Damit sei der Eigenbedarf gedeckt, und es bleibt noch Energie, die zur Einspeisung ins Stromnetz genutzt werden kann. Eine komplette PV-Anlage samt Stromspeicher kostet für ein Einfamilienhaus um die 20.000 Euro.

Für die Errichtung und Erweiterung von Solaranlagen sowie die Neuerrichtung von Stromspeichern stehen heuer 600 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. 2022 wurden mit insgesamt 240 Millionen Euro an Fördergeldern laut Klimaschutzministerium 60.000 Anlagen mit einer Leistung von bis zu 20 kWp gefördert.

Heute um 17 Uhr startet der erste von vier Calls, in denen Förderungen beantragt werden können. Wer dabei ins Rennen geht, muss am Computer schnell sein, denn die Vergabe für Anlagen bis 20 kWp erfolgt in der Reihenfolge, in der die Tickets für die Förderanträge gezogen werden. Daran gibt es auch Kritik. Solange mehr Interesse bestünde, als Mittel verfügbar seien, müsse der Staat eben Wege finden, diese so zu verteilen, dass er allen Interessenten die gleichen Chancen einräumt, sagt Wifo-Umweltökonomin Angelika Köppl. Für ältere Menschen ohne Computer heißt es aus dem Klimaschutzministerium, dass viele PV-Anbieter und Elektriker ihren Kunden die Antragstellung als Service anbieten.

Privatpersonen, die eine klassische Dachanlage bis zu einer Leistung von 20 Kilowatt beantragen und bei der Förderung über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) nicht zum Zug kommen, werden automatisch an die Förderschiene des Klima- und Energiefonds weitergeleitet und haben beim Call am 14. Juni die nächste Chance.
Das Allerwichtigste für alle, die online ins Rennen gehen: Es braucht die Nummer des Einspeisezählpunkts, die man vom Netzbetreiber bekommt.

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