Ukraine-Krieg bedingt ähnlich viele Emissionen wie Belgien

7. Juni 2023, Bonn

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat einer Berechnung zufolge allein im ersten Jahr etwa so viele klimaschädliche Emissionen verursacht wie ein Land der Größe Belgiens im gleichen Zeitraum. Das errechnete der niederländische Klimaforscher Lennard de Klerk, der seine Ergebnisse am Mittwoch bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn vorstellen wollte. Gemeinsam mit einem internationalen Team errechnete er systematisch die direkten und indirekten Emissionen des Krieges.

Demnach hat der Ukraine-Krieg allein im ersten Jahr 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen-Äquivalente verursacht. Das bedeutet, dass die Emissionen anderer klimaschädlicher Treibhausgase – wie etwa Methan – in CO2-Emissionen umgerechnet werden, um besser vergleichen zu können.

Die Experten schätzen den Anteil der Emissionen, der durch das direkte Kampfgeschehen verursacht wird, auf 19 Prozent des Gesamtausstoßes. Der Großteil kommt demnach durch den Spritverbrauch vor allem russischer, aber auch ukrainischer Truppen zustande. Ähnlich hohe Emissionen entstehen De Klerk und seinen Kollegen zufolge auch durch Feuer, die oft nahe der Frontlinie ausbrechen – der Schätzung zufolge machen sie 15 Prozent aus.

Den größten Teil der Emissionen – nämlich rund 50 Millionen Tonnen – veranschlagt die Berechnung für den Wiederaufbau nach dem Krieg, wenn Kraftwerke, Industrie und Gebäude neu errichtet werden müssen. Darüber hinaus werden in der Rechnung auch die Lecks an den Nordstream-Pipelines sowie die Emissionen berücksichtigt, die Flugzeuge durch ihre weiträumigen Umwege über Asien verursachen, seit die Sanktionen gegen Russland gelten.

APA/dpa

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