Energiebörse EEX plant Auktionen von grünem Wasserstoff

25. April 2024, Leipzig
Wasserstoffspeicher einer Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff der Wien Energie
 - Wien, APA

Die Energiebörse European Energy Exchange (EEX) will den Handel mit grünem Wasserstoff verstärken und dazu heuer mit ersten Auktionen beginnen. Der Markt stehe noch ganz am Anfang, sagte Vorstandschef Peter Reitz am Donnerstag. Bisher sei die Produktion von grünem Wasserstoff gering und entsprechende Kapazitäten müssten erst aufgebaut werden, ebenso wie ein Transportnetz. Nur so könne sich ein liquider Markt entwickeln.

Zum erwarteten Handelsvolumen in diesem Jahr machte er auf Nachfrage keine Angabe. Ziel der EEX sei es, den Aufbau des Wasserstoffmarktes mitzugestalten.

Für das vergangene Jahr meldete die Börsengruppe aus Leipzig mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Bestmarken bei Umsatz und Gewinn. Die Gesamterlöse seien um 19 Prozent auf 575,6 Mio. Euro gestiegen. Erreicht wurde dies nach eigenen Angaben durch ein höheres Handelsvolumen, neue Handelsprodukte etwa in der Schweiz, Kroatien und Japan und die Zulassung von mehr als 80 neuen Handelsteilnehmern.

Nach den Turbulenzen auf den Energiemärkten durch den Angriff Russlands auf die Ukraine seien die Preise für Strom und Gas auf den Großhandelsmärkten wieder gesunken, erläuterte Reitz. Hinzu komme, dass immer mehr Strom an den Börsen gehandelt werde. Im vergangenen Jahr waren es über die EEX 8.661 Terawattstunden – ein Plus von 36 Prozent. Zum Vergleich: Der Bruttostromverbrauch in ganz Deutschland betrug im selben Jahr 517 Terawattstunden.

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Erzeugt werden kann er unter anderem durch die Elektrolyse. Bei der chemischen Reaktion wird Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Stammt der Strom aus erneuerbaren Energien, spricht man von grünem Wasserstoff.

Die EEX wickelt den Handel mit Strom und Gas, aber auch mit CO2-Zertifikaten ab. Dabei wird zwischen kurzfristigen Kontrakten (Spotmarkt) und längerfristigen Geschäften (Terminmarkt) unterschieden. Laut Reitz wird Strom an der EEX bis zu 10 Jahre im Voraus gehandelt.

APA/dpa

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