Attacken auf Tiwag werden härter

15. Dezember 2023, Innsbruck

Arbeiterkammer und Liste Fritz kritisieren Landeshauptmann Anton Mattle scharf.

Innsbruck – Die Attacken von Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl in Richtung Tiwag werden zunehmend schärfer. Grund dafür ist die Ankündigung des heimischen Energieversorgers, rund 100.000 so genannte Altverträge zu kündigen. Auch das Land Tirol respektive Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) als Eigentümervertreter der Tiwag gerät zunehmend in den Fokus der Kritik.

„Die Verantwortlichen schauen untätig zu, wie die Tiwag-Führung herumrudert, und decken das Vorgehen“, so Zangerl. Auch das Gesetz, wonach alle, deren Vertrag bei der Tiwag, aber auch bei der IKB im Frühjahr ausläuft, automatisch in die Grundsicherung fallen, solle vom Land „jetzt rasch durchgewunken“ werden. „Dabei ist der Grundsicherungstarif nicht durch diverse Boni gestützt und damit weit höher“, zeigt sich der AK-Chef erbost. Nicht zuletzt deshalb empfiehlt die AK den Umstieg auf einen Neuvertrag. Auch den Ausbau von Sellrain/Silz oder des geplanten Pumpspeicherkraftwerks im Kaunertal kritisiert Zangerl scharf. Dabei gehe es nur darum, Strom teuer nach Deutschland zu verkaufen. „Während in Tirol die Strompreise steigen, macht die Tiwag Milliardengewinne und das Land schaut einfach zu“, so Zangerl. Er verweist auch darauf, das ohne AK der Strompreis bis 31. Mai 2024 bei 33,60 Cent brutto liegen würde.

Zu den Kündigungen der Strom-Verträge meldete sich gestern auch die Liste Fritz. Klubobmann Markus Sint kündigte an, beim heute beginnenden Dezember-Landtag einen Dringlichkeitsantrag einzubringen. „Landeshauptmann Anton Mattle muss als Eigentümervertreter und zum Wohl Tausender Tiroler Tiwag-Kunden die angedrohten Massenkündigungen stoppen“, so Sint.

Tiroler Tageszeitung

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