Ein Zusammenschluss aus Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Industrieverband (BDI) sowie den Umweltschutzorganisationen Nabu und WWF haben die Zulassung der umstrittenen CO2-Speicherung gefordert. „Es ist richtig, CCS und CCU nun prioritär dort einzusetzen, wo CO2-Emissionen nach aktuellem technischem Stand nicht vermieden werden können. Gleichzeitig müssen hohe ökologische und soziale Standards eingehalten werden“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Thesenpapier.
CCS steht als englische Abkürzung für „Carbon Dioxide Capture and Storage“. Gemeint ist, dass CO2 etwa bei industriellen Prozessen eingefangen und zu einer unterirdischen Lagerstätte gebracht und dort eingespeichert wird. CCU geht noch etwas weiter: Der Begriff steht für „Carbon Dioxide Utilization“. Das abgeschiedene Kohlendioxid wird dabei weiter genutzt, etwa als Grundstoff für die chemische Industrie.
Die Technologien werden von Fachleuten jedoch als sehr teuer, wissenschaftlich umstritten und schwer skalierbar eingestuft. Und auch Umweltverbände warnten bislang, dass es international noch langsamer vorangehe mit dem Klimaschutz, wenn die Technologie zum Einsatz komme. Wenn CO2 wieder eingefangen werden könne, dann werde man sich weniger um vorherige Vermeidung bemühen, argumentierten sie.
In dem Thesenpapier heißt es nun, dass man trotzdem hinter dem Prinzip CO2-Vermeidung und Reduktion vor Abscheidung stehe. CCS und CCU sei nur einer von vielen Bausteinen, um Teile des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu transformieren, die Klimaziele zu erreichen und langfristig hochwertige Beschäftigung zu sichern und auszubauen. Die Reduktion müsse immer an erster Stelle stehen, da seien sich Naturschützer mit den Industrie- und Gewerkschaftsvertretern einig, sagte Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.
APA/dpa