Windpark Silberberg soll heuer in Betrieb gehen

20. Feber 2024

Mehr als fünf Jahre dauerten die Verfahren für den Bau des Windparks Silberberg im Bereich Klammkogel in Trofaiach. 24,3 Millionen Euro investiert die Grünstrom GmbH in vier Windräder.

Vier Windräder möchte die Grünstrom GmbH noch heuer in alpinem Gelände im Bereich Klammkogel (1358 Meter Seehöhe) in Trofaiach in Betrieb nehmen. Sie sollen dazu beitragen, den stetig steigenden Stromhunger zu decken, der auch die Region Leoben voll betrifft. 8300 Haushalte wird die Anlage des Windparks Silberberg künftig versorgen können.

24,3 Millionen Euro investiert die Grünstrom GmbH, die erst vor wenigen Monaten die Erweiterung der PV-Anlage Schlossbauer in Trofaiach eröffnet hat. An dem Unternehmen hält die „Windheimat“ 40 Prozent der Anteile, die Stadtwerke Judenburg und die Stadtwerke Trofaiach jeweils 30 Prozent. Das Headquarter liegt in Trofaiach.

Mehr als fünf Jahre lang haben die Verfahren in Anspruch genommen, jetzt ist alles auf Schiene. Alleine die Windmessungen haben sich über eineinhalb Jahre hingezogen. Im Frühjahr soll mit den Bauarbeiten gestartet werden, sobald es die Witterung und vorgeschriebene Schutzzeiten zulassen, wie Trofaiachs Bürgermeister Mario Abl erklärt.
Der Zeitplan, die Anlage heuer in Betrieb nehmen zu können, sei sportlich, aber machbar. Die Zufahrt zur Großbaustelle erfolge über die Trattning. „Der Vorteil ist dort unter anderem, dass es in diesem Bereich bis zur Anlage eine Straße gibt. Vor allem in den Kurven müssen aber natürlich Anpassungen vorgenommen werden, um die riesigen Bauteile vom Vorlagerplatz bis zur Baustelle transportieren zu können“, sagt Abl.

So könne man die Eingriffe in die Natur möglichst gering halten. Es werde mit Sorgfalt und Bedacht eingegriffen: „Danach wird alles bestmöglich renaturiert“, versichert Abl. Einen großen Teil der Bauarbeiten würden die Ableitungen ausmachen, um die riesigen Strommengen in das Netz zu bekommen – über das Umspannwerk Ost und das Umspannwerk West zum großen Umspannwerk Hessenberg in St. Peter-Freienstein, das von der Austrian Power Grid auch massiv ausgebaut wird.

„Das hat aber nicht nur mit dem Windpark, sondern auch mit dem neuen Stromversorgungskonzept der Voestalpine Donawitz zu tun“, weiß Abl. Bekanntlich investiert der Weltkonzern in Leoben-Donawitz für die künftige Produktion von „Green Tec Steel“ mit Elektrolichtbogen-Hochöfen ganz groß. Insgesamt werden in Donawitz und Linz 1,5 Milliarden Euro in die Hand genommen werden.

Abl betont, wie wichtig es sei, auf einen „ausgewogenen Mix“ nachhaltiger Energieerzeugung zu setzen: „Da sind wir bestens unterwegs. Wir nutzen die Sonne, Wind und Wasser. Jede Methode für sich alleine genommen bietet keine Möglichkeit, rund ums Jahr konstant Strom zu erzeugen. Aber die Mischung aus allen drei Varianten macht es möglich.“

In Zukunft müssten aber die Verfahren zur Genehmigung von Windparks und ähnlichen Projekten deutlich schneller gehen, um die Klimawende zu schaffen, meint Abl: „Im Fall vom Windpark Silberberg war das für heutige Verhältnisse rasch erledigt – auch, weil es kaum Einwände gegeben hat, auch von den Bewohnern nicht.“

von Andreas Schöberl-Negishi

Kleine Zeitung

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