Großbritannien kündigt Bau neuer Gaskraftwerke an

13. März 2024, London

Die britische Regierung hat den Bau neuer Gaskraftwerke angekündigt und damit die Kritik von Umweltschützern auf sich gezogen. Die Anlagen seien nötig, um die Energiesicherheit unabhängig vom Wetter gewährleisten zu können, teilte die konservative Regierung von Premierminister Rishi Sunak am Dienstag in London mit. Großbritannien will bis 2050 CO2-neutral sein. Diese Ziele sehen Kritiker durch diese Ankündigung gefährdet.

Nachdem die Energiepreise mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Anfang 2022 in die Höhe geschossen und russische Gaslieferungen ausgeblieben waren, setzte Großbritannien vorwiegend auf emissionsarme Energien aus Sonne, Wind und Atomanlagen. Mit dem Bau der neuen Gaskraftwerke will sie nun nach eigenen Angaben großflächigen Stromausfällen entgegenwirken.

Großbritannien müsse seine Ziele „auf nachhaltige Art und Weise erreichen und dürfe die Menschen an wolkigen und windstillen Tagen nicht ohne Energie zurücklassen“, erläuterte Sunak. Bereits im vergangenen Jahr hatte seine Regierung ein Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselfahrzeuge um fünf Jahre verschoben und neue Lizenzen zur Öl- und Gasförderung in der Nordsee erteilt und war damit in die Kritik geraten.

Der Plan der Regierung, die Energiesicherheit zu erhöhen und die Klimaziele zu erreichen bestehe darin, auf die fossilen Brennstoffe zu setzen, „die unsere Rechnungen in die Höhe treiben und die Temperaturen auf unserem Planeten steigen lassen“, erklärte Doug Parr von Greenpeace Großbritannien. Dabei seien auf dem Weg zu einem günstigen und sauberen Energiesystem private Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren und die Modernisierung des bestehenden Netzes nötig. „Aber diese Regierung hat an beiden Enden versagt“, kritisierte Parr.

APA/AFP

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