IKB und AK Tirol einigten sich auf Stromentlastungspaket

6. Mai 2024, Innsbruck
IKB-Kunden sollen entlastet werden
 - Peitz, APA/dpa-Zentralbild

Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) und die Arbeiterkammer Tirol (AK) haben sich nach den Strompreiserhöhungen der vergangenen Jahre auf ein Stromkostenentlastungspaket geeinigt. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch zwischen 2.300 und 3.500 kW/h soll es zwischen 102 und 368 Euro geben, hieß es am Montag. Zwischen dem landeseigenen Energieversorger Tiwag und der IKB bestand aber weiter Uneinigkeit, wer für das Paket zahlen soll.

Die Zahlungen sollen aber unabhängig davon erfolgen, versicherte IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller gegenüber der APA. „Es gibt aber eine unterschiedliche Auffassung darüber, wer bezahlt“, hielt er fest. Die IKB war weiterhin „der klaren Meinung, dass die Tiwag für den Schaden, der der IKB entsteht, aufzukommen hat“.

Die Tiwag besitzt fast die Hälfte der IKB-Aktien und bestimmt mit Syndikatsverträgen über Vertrieb und Preis, es besteht ein Betriebsführervertrag zwischen den beiden Unternehmen. Die Preise von Tiwag und IKB müssen sich in nahezu gleicher Höhe bewegen. Allerdings musste die IKB während der Energiekrise auch mehr für den Tiwag-Strom bezahlen. Anschließend war zwischen den Unternehmen eine Debatte entbrannt, wer nun für die Entschädigungszahlungen aufkommen soll – ein Thema, das auch im jüngsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlkampf eine Rolle spielte. Dem Vernehmen nach soll es sich um rund 80.000 Kundinnen und Kunden sowie 20 Mio. Euro handeln.

Tirols schwarzer AK-Präsident Erwin Zangerl war jedenfalls „froh“, dass nun eine Vereinbarung erzielt worden war. Auch der designierte Innsbrucker Bürgermeister, Johannes Anzengruber, zeigte sich in einer gemeinsamen Aussendung „zufrieden“: „Uns war es gemeinsam mit dem AK-Präsidenten ein großes Anliegen, analog zu den Kundinnen und Kunden der Tiwag auch für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker eine finanzielle Entlastung zu erreichen. Ich werde in der Aktionärsversammlung die nötigen Beschlüsse herbeiführen.“

Zwischen Tiwag und Arbeiterkammer (AK) hatte es ebenfalls eine lange andauernde – auch juristische – Auseinandersetzung um Entlastungszahlungen und Strompreissenkungen gegeben. Der Energieversorger legte schließlich ein 60 Mio. Euro schweres Paket für Haushalte, Unternehmen und Landwirtschaft auf.

APA

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