Wer zahlt? Die IKB oder die Tiwag

8. Mai 2024

Nach dem von der Tiroler Arbeiterkammer erreichten Stromurteil am Bezirksgericht, wonach die Preiserhöhungen des Landesenergieversorgers Tiwag 2022 ungerechtfertigt waren, gibt es jetzt auch Rückzahlungen an die rund 80.000 KundInnen der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB). Bekanntlich ist die Tiwag Hälfteeigentümer der IKB und für Vertrieb und Preis zuständig. Die Strombezieher erhalten insgesamt 20 Millionen Euro zurück. Für einen Innsbrucker Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch zwischen 2300 und 3500 Kilowattstunden ergibt dies einen Betrag zwischen 102 und 368 Euro. Bei höherem Energiebedarf können es auch mehrere hundert Euro sein.

Wer letztlich dafür aufkommt, dürfte wohl in einem Schiedsverfahren zwischen Tiwag und IKB geklärt werden. Dazu IKB-Vorstandsvorsitzender Helmut Müller: „Wir sind hier nach wie vor der klaren Meinung, dass die Tiwag für den Schaden, der den IKB entsteht, aufzukommen hat. Dazu werden noch interne Verhandlungen zu führen sein.“ AK-Präsident Erwin Zangerl zeigte sich erleichtert, „dass wir nach konstruktiven Gesprächen auch mit der IKB eine Vereinbarung zur Stromkostenentlastung der Innsbrucker Haushalte erreichen konnten“.

Nach der Nominierung der ÖVP-KandidatInnen für die Nationalratswahl zeichnet sich der Abschied von Franz Hörl aus dem Parlament ab. Die Chancen auf Platz drei auf der Landesliste sind gering, schließlich wurde im Wahlkreis Mitte (Innsbruck-Land und Schwaz) der Vomper Vizebürgermeister und Wirtschaftsbundfunktionär Klaus Mair gereiht. Zwei Wirtschaftsbündler aus demselben Bezirk spielt es wohl nicht. Bis zuletzt hatte Hörl gehofft, als Tourismusexperte seiner Partei wieder nominiert zu werden. Die Landesliste folgt zwar erst später, Spitzenkandidat – und da lässt Parteiobmann und Landeshauptmann Anton Mattle keine Zweifel aufkommen – wird Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sein.

Unmut regt sich vor allem im Arbeitnehmerflügel (AAB). Die Arbeitnehmer gingen nämlich (fast) leer aus, die Spitzenkandidatin im Oberland, Margreth Falkner, wird zwar als Parteiangestellte dem AAB zugerechnet, stammt aber als ehemalige Landesleiterin der Jungbauern aus dem Bauernbund. Mit Falkner, Totschnig und Kammerpräsident Josef Hechenberger (Spitzenkandidaten im Wahlkreis) können damit drei Bauernbündler mit einem fixen Mandat rechnen.
In der Stadt Innsbruck gestaltete sich die Suche für die ÖVP als besonders schwierig, letztlich wurde der Anwalt und frühere Leiter der Koordinationsstelle des Landes Tirol in Wien, Jakob Grüner, nominiert.

Tiroler Tageszeitung

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