„Energiewende ermöglichen“

31. Mai 2024, Neulengbach

Netzausbau erforderlich

Als große Herausforderung für Netzbetreiber nennt EVN-ChefJosef Brückelmayer die zahlreichen Photovoltaikanlagen.

Für 31.000 Stromanlagen, 5.000 Gasanlagen und 850 Wasseranlagen ist das Team des NÖ Netz EVN-Service Centers Neulengbach zuständig. 13 Gemeinden und zwei Städte gehören zum Versorgungsgebiet. 20 Mitarbeiter, davon zwei Lehrlinge sind bei Bauvorhaben, Kundenbetreuung, Instandhaltung, Störungsdienst und Verwaltung im Einsatz. Bei einem Pressegespräch wurde Einblick in die Arbeit gegeben.

Eine große Herausforderung sind die zahlreichen Photovoltaikanlagen, die errichtet werden. „Das Netz war ausgelegt für den Strombezug. Heute ist die Einspeisung ein großes Thema. Das Netz muss ausgebaut werden, sonst kann der Sonnenstrom nicht eingespeist werden“, so Josef Brückelmayer, EVN-Bezirksleiter in Neulengbach, Tulln und Klosterneuburg. Es sei eine Herausforderung für Netzbetreiber und Politiker, sich etwas einfallen zu lassen, was mit der Energie passiert. „Wir als Netzbetreiber müssen die Energiewende ermöglichen“, hält Brückemayer fest. Nachfrage nach E-LadestationenGroßes Thema sind die Ladestationen für Elektrofahrzeuge. „Da hatten wir in den vergangenen Wochen viele Anfragen“, weiß der Bezirksstellenleiter. Es werden vermehrt große E-Ladestationen aufgestellt, zum Beispiel auf Autobahnparkplätzen oder bei Tankstellen.

Im Strom-Bereich werden jährlich rund 3,5 Millionen Euro investiert. Zu den 435 bestehenden Trafostationen kommen jedes Jahr 40 bis 50 Stationen dazu. Nicht immer sei es einfach, einen Platz für die Trafostationen zu finden, heißt es seitens der EVN. Produziert werden die Stationen bei der Firma Trepka in Obergrafendorf. Die Trafos selbst kommen von verschiedenen Lieferanten aus Kroatien, Bulgarien und Österreich. 30.000 bis 50.000 Euro kostet eine Standard-Trafostation.

Zur Stromversorgung gehören im Mittelspannungsnetz 62 Kilometer 20 kV Freileitung und 317 Kilometer KV Kabel. Der Verkabelungsgrad liegt bei 81 Prozent. Im Niederspannungsbereich gibt es 58 Kilometer Freileitung und 1.480 Kilometer Kabel, was einem Verkabelungsgrad von 96 Prozent entspricht. „Ein hoher Verkabelungsgrad ist immer gut, weil Freileitungen immer störanfälliger sind“, merkt Josef Brückelmayer an.

Im Gasbereich werden jährlich nur rund 30.000 Euro investiert. Während früher 40 bis 50 Gasanschlüsse pro Jahr von der Netz-NÖ-Bezirksstelle Neulengbach abgewickelt wurden, sind es jetzt maximal zwei bis drei. Das könnte sich aber wieder ändern, wenn Biogas ein größeres Thema wird, meint man bei der EVN.

Im Bereich Wasserversorgung ist das Team der Servicestelle in Neulengbach für 54 Kilometer Wasserleitungen und 82 Hydranten in den zwei Gemeinden Brand-Laaben und Neustift-Innermanzing zuständig. 120.000 Euro werden investiert. Rund 40 Neuanschlüsse pro Jahr kommen dazu.

von Renate Hinterndorfer

NÖN