Neue Studie erwartet Verdoppelung unseres Strombedarfs bis 2040. Speziell Windräder müssten stärker als geplant ausgebaut werden.
Verbund-Boss Michael Strugl: „Energiewende ist machbar.“
Bis 2040 soll Österreich seinen Energiebedarf klimaneutral decken können, so das verbindliche Ziel. Der verstärkte Einsatz von Strom ist dabei entscheidend, der Bedarf an Elektrizität wird sich daher von jetzt 73 Terawattstunden auf 145 Terawattstunden glatt verdoppeln!
Eine riesige Aufgabe, doch „wenn man es richtig macht, dann geht es“, fasst Verbund-General Michael Strugl eine neue Studie für die E-Wirtschaft zusammen. Zusatz: „Aber nicht unter den aktuellen Rahmenbedingungen.“
Es müsse mehr Augenmerk auf den optimalen Mix der Ökostrom-Erzeugung gelegt werden. So sei in den aktuellen Plänen der erfreuliche Anstieg der installierten PV-Anlagen stark betont. Doch diese liefern an Sonnentagen alle gleichzeitig, was die Leitungen enorm belastet und zu Überschüssen führt. Daher müsse die Windkraft stärker als jetzt forciert werden, so Strugl. Ihr Vorteil ist, dass sie rund 60% ihrer Leistung in den Wintermonaten beisteuert, wo Österreich auch wegen geringerer Wasserkraft ohnehin Stromknappheit hat und viel importieren muss. „Wind ist da eine gute Ergänzung.“
Auch beim derzeitigen Hochwasser zeigt sich, dass etwa die Donaukraftwerke plötzlich statt 1800 Megawatt nur 600 Megawatt beisteuern konnten, Windstrom aber die Lücke teilweise gefüllt hat. „PV hat uns da nicht geholfen.“ Klar ist dadurch, dass sich kein Bundesland mehr gegen die Errichtung von Windrädern sperren darf, ergänzt Kelag-Vorstand Danny Güthlein, „auch auf Bergen und in den Wäldern.“ Das sei schon wegen der regionalen Versorgungssicherheit wesentlich.
Nur durch einen österreichweit besser koordinierten Ökostrom-Ausbau samt Speichermöglichkeiten und stärkeren Netzen könne man unnötige Umbau-Kosten vermeiden und das gesamte Energiesystem krisensicherer machen. Strugl: „So können auch die Preise für die Konsumenten stabil bleiben.“
Kronen Zeitung