Selbstverpflichtung zur Transparenz

26. September 2024

Leitlinie. Einer von der Bundeswettbewerbsbehörde BWB angekündigten Branchenuntersuchung sieht die Fernwärme-Branche gelassen entgegen. Denn die Branche hat bereits seit längerem einen Verhaltenskodex als Selbstverpflichtung entwickelt.

Der Fernwärmekodex dient Fernwärmeunternehmen als zeitgemäße und rechtskonforme Leitlinie für ihren Geschäftsalltag und ihre Kundenbeziehungen. Mittlerweile haben die ersten 20 Unternehmen der Fernwärme-Branche die zwei Drittel aller Kundinnen und Kunden abdecken, die Branchen-Vereinbarung unterschrieben. Das sind insgesamt über 700.000 fernwärmeversorgte Haushalte – diese entsprechen rund zwei Drittel des Fernwärmemarkts. Für die Versorger bedeutet die Unterzeichnung des Verhaltenskodex der Fernwärmebranche eine Selbstverpflichtung zur Transparenz. „Für die Kundinnen und Kunden ist sie außerdem eine wertvolle Orientierungshilfe im Zusammenhang mit ihren Rechten“, sagt DI Peter Weinelt, Obmann des Fachverband Gas Wärme (FGW). Per Anfang 2024 gilt für die Unterzeichner des Verhaltenskodex der Leitfaden zur Sicherstellung von fairem Wettbewerb und des gesetzmäßigen sowie transparenten Handelns als bindend.

Auf der sicheren Seite

Unter den ersten Mitgliedern sind bekannte Namen wie Wien Energie mit rund 460.000, die Linz AG mit 90.000 oder die EVN mit 150.000 versorgten Haushalten. „Diese Pioniere gehen mit gutem Beispiel voran. Unternehmen, die den Kodex bereits umgesetzt haben, sind also bei der angekündigten Branchenuntersuchung jedenfalls auf der sicheren Seite“, betont Michael Mock, Geschäftsführer im FGW. Daneben gibt es 17 weitere, stark kundenorientierte und regionale Wärmeversorger aus fast allen Bundesländern mit rund 50.000 versorgten Haushalten. Zum Beispiel die Biowärme Amstetten-West, die Biowärme Mittersill aus Salzburg, die Biowärme Vordernberg aus der Steiermark, die Fernwärme Echsenbach aus der gleichnamigen niederösterreichischen Gemeinde, der Maschinenring aus dem burgenländischen Oberwart, die Nahwärme aus dem Vorarlberger Götzis, die Clean Power Solutions aus Wien oder die Bioenergie Perg aus dem oberösterreichischen Mühlviertel.

Saubere Lösung

Heute nutzt bereits mehr als eine Million Haushalte in Österreich Fernwärme und etwa die Hälfte der 100 größten Städte der Republik werden mit Fernwärme versorgt. „Die Fernwärme ist ja bekanntlich eine saubere Wärmelösung, um die Dekarbonisierung der Städte voranzutreiben. Deshalb wird der Ausbau in den kommenden Jahren stark gefördert. Wir setzen mit dem Kodex in den Geschäftsbeziehungen mit Kundinnen und Kunden auf saubere, klare Regeln. Das ist uns als FGW ein besonderes Anliegen“, sagt Weinelt.

Zum Verhaltenskodex der Fernwärmebranche:
gaswaerme.at/service/
verhaltenskodex-fernwaerme
Für mehr Preistransparenz im Wärme- und Kältebereich wurde die Wärmeplattform eingerichtet:
waermepreise.at

Kurier