Die BEG-Tirol-Gründer Radomir Gabric und Simon Larcher
Als Radomir Gabric, Leiter einer Werbeagentur, und Simon Larcher, Bürgermeister der Tiroler Gemeinde Bach, vor knapp drei Jahren ihre erste Energiegemeinschaft gründeten, waren die Ziele noch überschaubar. „Ursprünglich dachten wir lediglich daran, lokale Photovoltaikbesitzer davon zu überzeugen, gemeinsam Strom einzuspeisen und diesen an Betriebe in der Region zu verkaufen“, erinnert sich Gabric. Mittlerweile betreibt die Bürgerenergiegemeinschaft Tirol (BEG-Tirol eGen) bereits zehn Energiegemeinschaften – nicht nur in Tirol, sondern in ganz Österreich.
Nach diesem Erfolg widmen sich die beiden Ökostrom-Pioniere nun einem neuen Projekt: Geschlossene Energiegemeinschaften. Diese bieten Gemeinden und Unternehmen die Möglichkeit, Strom innerhalb ihres unmittelbaren Umfelds untereinander zu teilen. Das Grundprinzip ist recht simpel: Große Stromerzeuger und ebenso große Verbraucher, die sich im selben Umspannwerk befinden, arbeiten zusammen und versorgen sich gegenseitig mit Energie. Diese Energiegemeinschaften bleiben „geschlossen“, was bedeutet, dass keine weiteren Teilnehmer aus der Öffentlichkeit hinzugefügt werden.
Mit einer geschlossenen Energiegemeinschaft kann also die bestehende Einspeiseanlage optimal genutzt werden, um den erzeugten Strom lokal zu verwenden. Besonders für
Gemeinden, Unternehmen oder KMUs, die erneuerbare Energiequellen nutzen, ist dieses Modell ideal. Der erzeugte Strom wird effizient in der Gemeinschaft verwendet, anstatt zu schlechten Konditionen ins Netz eingespeist zu werden. Dies führt zu höheren Einsparungen und stärkt gleichzeitig die Unabhängigkeit. „Unser Angebot richtet sich an kleine und große Unternehmen sowie Gemeinden, die eine geschlossene Energiegemeinschaft gründen möchten. Wir übernehmen die Gründung, Verwaltung und Abrechnung dieser Gemeinschaften – und das nahezu kostenlos“, betont Gabric.
Infos unter beg-tirol.at
Kronen Zeitung