Netzausbau. Ob Strom, Gas, Wärme, Wasser oder Telekommunikation: Eine sichere Versorgung ist nur mit stabilen, modernen und ausgebauten Netzen möglich
Smarte Windräder,Wasserstoff, der durch unsere Leitungen fließt, Sonnenstrom, den man für den Winter speichern und untereinander tauschen kann: Die Erwartungen und Pläne an das Energienetz von morgen sind groß. Fest steht jetzt schon: sauber und stabil soll es sein. Darum läuft bei der EVN Tochter Netz NÖ der Ausbau der Netze auf Hochtouren.
30 Milliarden Euro
Die Netz NÖ hatte viele Jahre ein Netz, das 1.500 MW liefern konnte. Bis 2030 soll die Aufnahmekapazität auf 6.000 MW erhöht werden. Das ist eine Steigerung um 400 Prozent. Dafür hat Netz NÖ ihre Kapazitäten seither verdoppelt und sie müssen in den nächsten Jahren noch einmal verdoppelt werden. Die Ausbaupläne bis 2030 sehen allein in Niederösterreich über 40 neue oder umgebaute Umspannwerke vor, dazu kommen 300 Kilometer an neuen Hochspannungsleitungen. Darüber hinaus werden pro Jahr rund 1.000 Kilometer Mittel- und Niederspannungskabel verlegt. Während im langjährigen Schnitt jedes Jahr etwa 250 Trafostationen erneuert oder neu gebaut werden mussten, sind es derzeit 700 pro Jahr. Österreichweit werden 30 Milliarden Euro bis 2030 allein in die Strominfrastruktur investiert.
Zu 100 Prozent
Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Verzehnfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und eine Verdopplung aus Windkraftanlagen vor. Alleine im Jahr 2023 wurden im Netz der Netz NÖ über 35.300 Photovoltaik-Anlagen neu errichtet. Denn die Stromversorgung soll in ganz Österreich bis 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie erfolgen. Eine der Herausforderungen besteht in der Herstellung von Querverbindungen zwischen den Netzen. Daten steuern das Stromnetz, das mittelbar mit dem Gas- und Wärmenetz verbunden ist. Das Stromnetz dient der Versorgung des Landes Niederösterreich und stellt die Verbindung zu anderen Netzbetreibern her. Das Gasnetz versorgt die niederösterreichische Industrie und weite Teile des Siedlungsgebiets. Seit den 1960er-Jahren betreibt die EVN das größte überregionale Biomasse Fernwärmenetz in Österreich. Im selben Zeitraum hat EVN Wasser das zweitgrößte Trinkwassernetz Österreichs geschaffen. Mit ihren Glasfasernetzen bringt die EVN Tochter kabelplus schnelles Internet in Dörfer und Städte. „Die Netze müssen ausgebaut werden. Aber noch mehr: Sie müssen signifikant durchoptimiert werden. Dabei schauen wir als EVN darauf, dass dieser Ausbau so vorausschauend und kosteneffizient wie möglich geschieht“, sagt Technikvorstand Stefan Stallinger.
Gemeinsam
Das System wird immer komplexer. Früher haben die Kundinnen Energie verbraucht und die Kraftwerke haben genau diesen Verbrauch gedeckt. Heutzutage gibt es viele, die zusätzlich Energie ins Netz einspeisen und verbrauchen. Durch Windanlagen und PV-Anlagen kommt es zu unregelmäßigen Energiezyklen. Das System muss aber trotzdem aufrecht erhalten werden. Darum braucht es neue Lösungen wie Speicher, smarte Technologien oder die Einbindung der Kundinnen. Denn nur gemeinsam kann der Netzausbau gelingen.
Im Energie-Club
Erneuerbare Energie gemeinsam erzeugen, teilen und verbrauchen – das passiert derzeit in rund 250 Energiegemeinschaften. Der Vorteil: Der überschüssig erzeugte grüne Strom wird nicht ins überregionale, öffentliche Netz gespeist, sondern mit Nachbar*innen geteilt. Infos: ezn.at
Kurier