E-Control-Chef hält geringere Energieabgabe für denkbar

22. November 2024

Könnte steigende Netzkosten kompensieren

Aufsicht. Anfang kommenden Jahres werden, wie berichtet, die Netzkosten erneut steigen. Im Vergleich zu Deutschland liegen sie in Österreich laut E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch tendenziell niedriger. Die Behörde prüft die Entgelte jedes Jahr auf Angemessenheit und setzt sie dann per Verordnung fest. Urbantschitsch sagte, dass manche Netzbetreiber die Bescheide der E-Control angefochten hätten, also höhere Netzkosten verrechnen wollten.

Eine Möglichkeit für die Politik, den Anstieg der Netzkosten zu kompensieren, wäre, die in der Energiekrise 2022 abgesenkten Abgaben zu verlängern. Urbantschitsch sagte, er hielte es im Sinne der Leistbarkeit von Energie für vertretbar, wenn sowohl Elektrizitäts- als auch Erdgasabgabe weiter auf das von der EU vorgegebene Minimum abgesenkt blieben, „auch wenn man bei der Erdgasabgabe einen fossilen Energieträger subventionieren würde“. Abgesenkte Energieabgaben wären jedenfalls besser als eine Verlängerung der Strompreisbremse, diese seien wettbewerbsneutral.

Ein Schlüssel für mehr Transparenz seien monatliche Abrechnungen. Konsumenten, die über einen Smart Meter verfügen, haben gemäß Stromgesetz das Recht darauf. Damit würde ein Mehrverbrauch oder ein Preisanstieg schneller bemerkt und man könne als Kundin oder Kunde rascher darauf reagieren. Urbantschitsch drängt darauf, dass die Strombranche das Thema von sich aus forciert.

Kurier