Neue syrische Regierung setzt auf schwimmende Kraftwerke

7. Jänner 2025, Damaskus
Stromnetz in Syrien kriegsbedingt stark beschädigt
 - Umm al 'Amad, APA/AFP

Nach dem Umsturz in Syrien sollen zwei Kraftwerksschiffe aus der Türkei und aus Katar die Stromerzeugung in dem Krisenstaat ankurbeln. Wie die staatliche Nachrichtenagentur SANA berichtete, sollen die Schiffe zusammen rund 800 Megawatt Strom liefern – etwa die Hälfte der derzeitigen Gesamtleistung. Die neue Führung bemühe sich zudem um die Reparatur des kriegsbedingt stark beschädigten Stromnetzes, hieß es. 

Eine Bestätigung aus dem Golf-Emirat Katar oder der Türkei dafür gab es zunächst nicht. Um welche Kraftwerkstypen es sich handelt und wer die Finanzierung übernehmen soll, blieb ebenfalls unklar.

Desolate Infrastruktur

Die neue Regierung geht aus der islamistischen Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS) hervor, die Langzeitmachthaber Bashar al-Assad vor gut einem Monat nach einem Eroberungsfeldzug gestürzt hatte. Das Land bleibt nach dem Bürgerkrieg zersplittert und konfessionell gespalten. Für Millionen Syrerinnen und Syrer weckte Assads Sturz aber auch große Hoffnung auf einen Neubeginn. 

Die Infrastruktur des Landes liegt vielerorts in Trümmern. Minister der Übergangsregierung werben unterdessen für Unterstützung bei den Golf-Staaten. Die Türkei hatte die HTS bereits militärisch unterstützt. Um für einen Wiederaufbau des Landes mehr Hilfe zu bekommen, müssten Experten zufolge zunächst einst gegen Assads Machtapparat verhängte Sanktionen aufgehoben werden.

APA/dpa