Wirtschaftsforscher mahnen: Klimaschutzauswirkungen beachten

8. März 2024, München/Brüssel

Europäische Wirtschaftsforscher haben mehr Aufmerksamkeit für die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimaschutzes gefordert. Die künftige EU-Kommission müsse auf die Folgen für die Industrie und die Wettbewerbsfähigkeit Europas achten, mahnten das Ifo-Institut, das Forschungsnetz EconPol Europe und der European Roundtable on Climate Change and Sustainable Transition (ERCST) in einem am Freitag in Brüssel veröffentlichten Bericht.

Das gelte für die Kosten der CO2-Beschränkung wie für die Chancen durch neue Branchen. Die EU müsse alle negativen und positiven Auswirkungen ihrer Klimapolitik berücksichtigen, „einschließlich der Auswirkungen auf die Konsummöglichkeiten der Bevölkerung, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und die Lieferketten“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest.

Bisher habe die Kommission primär auf marktwirtschaftliche Instrumente gesetzt, vor allem den CO2-Preis. Angesichts des Umfangs und der Kosten der Dekarbonisierung zeige die EU jedoch Anzeichen, dass sie davon abrückt „und sich stattdessen kostspieligeren technikspezifischen Subventionen und anderen dirigistischen Marktinterventionen zuwendet“, heißt es in dem Bericht. Es gebe ein zunehmendes Gefühl der Überregulierung. Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft sollten aber nur erfolgen, wo es absolut notwendig sei, und „nicht die erste Reaktion sein“. Die Effizienz der Märkte und die Technikneutralität müssten vor politischer Einmischung geschützt sein.

Zugleich verlangen die Autoren von der neuen EU-Kommission mehr internationale Zusammenarbeit und ähnliche Anstrengungen anderer Länder. Nur dann könne die EU-Klimapolitik nachhaltig sein und die EU wirtschaftlich florieren.

APA/dpa

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