Österreich hängt zu 65 Prozent von Energieimporten ab. In der inländischen Erzeugung legen Erneuerbare zu.
Das Ziel, Österreich bis 2040 zu 100 Prozent CO2-neutral zu machen, rückt näher. Zu tun bleibt noch einiges. Der Bruttoinlandsverbrauch an Energie hat sich zwar 2023 auf dem Niveau von 2005 stabilisiert und ist zuletzt auch deutlich gesunken. Dominiert wird die Versorgung aber nach wie vor von fossilen Energieträgern, allerdings mit sinkender Tendenz, wie aus dem jährlichen Bericht „Energie in Österreich – Zahlen, Daten, Fakten“ des Klimaministeriums hervorgeht.
Energieimporte, vor allem Erdöl und Erdgas, tragen nach wie vor zu rund 65 Prozent zur Deckung des gesamten österreichischen Energieaufkommens bei. Allerdings sei 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 14,5 Prozent weniger Gas zur Deckung des Energieverbrauchs eingesetzt worden, hebt das Ministerium am Montag hervor.
35 Prozent des Primärenergieaufkommens stammten im Vorjahr aus inländischer Erzeugung – und die kam laut Bericht zu fast 88 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern. Den größten Anteil machten dabei biogene Brennstoffe und Treibstoffe sowie Wasserkraft aus. Elf Prozent des Energieverbrauchs in Österreich wurden demnach im Vorjahr aus Wasserkraft gedeckt. 2,2 Prozent stammten aus Windkraft, 1,6 Prozent aus Photovoltaik, 2,4 Prozent aus Umgebungswärme und 2,1 Prozent aus brennbaren Abfällen – zusammen ungefähr so viel wie Kohle mit 7,7 Prozent.
In der Stromerzeugung dominieren erneuerbare Quellen. Der Beitrag der Windenergie ist seit 2005 von zwei auf 11,4 Prozent gestiegen. Sonnenkraft trug 8,7 Prozent bei, ein Plus von 37 Prozent gegenüber 2005. 2023 erfolgte ein Rekordzuwachs um rund 2600 MWpeak, die kumulierte Gesamtleistung hat sich seit 2019 beinahe vervierfacht.
Die Nutzung von Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser über Wärmepumpen zur Raumheizung bzw. Warmwasserbereitung hat sich seit 2005 versiebenfacht. 2022 wurden 61.000 Wärmepumpen installiert, 2023 kamen 57.100 Anlagen hinzu. Insgesamt sind laut Energiestatistik mehr als 491.000 Wärmepumpen in Österreich in Betrieb. Erstmals seit mehr als 20 Jahren habe man im Vorjahr wieder mehr Strom exportiert als importiert, betont man im Energieministerium.
Salzburger Nachrichten