Erneuerbarer Energiemix für die Kärntner Industrie soll zur Sicherung von Standort, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit beitragen.
In einer repräsentativen Studie hat die Industriellenvereinigung Kärnten in Kooperation mit der Kelag einen Plan zur mittelfristigen Dekarbonisierung der Kärntner Industrie erarbeitet. 20 energieintensive Industriebetriebe in Kärnten haben im Rahmen einer Befragung eine Einschätzung ihrer Energiebedarfe bis 2040 abgegeben, um einen wichtigen Input für die Kärntner Energiestrategie zu liefern. Das Ergebnis: Der Strombedarf wird sich bis 2040 verdoppeln, die Nachfrage nach Wasserstoff steigt erheblich.
Klare Handlungsfelder und Umsetzungsschritte wurden daraus formuliert:
– Das Forcieren eines ausgewogenen und intelligenten Technologiemix aus Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Wasserstoff und Speichern. Insbesondere das Thema Windkraft wird in fast allen Ländern kontrovers diskutiert. Sie ist im Vergleich zu Wasserkraft und Photovoltaik aber die einzige Technologie, die beinahe zwei Drittel der Energie im Winter produziert. Damit ist Windkraft für die Deckung der Winternachfrage und für die Versorgungssicherheit unverzichtbar.
– Die Leistbarkeit der Energiewende muss im Fokus stehen. Das bedeutet, es muss der Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und nachhaltiger Energie sichergestellt werden. Und es müssen Fördersysteme evaluiert werden, um Überförderungen von PV-Anlagen zu vermeiden.
– Die Förderung und der Ausbau erneuerbarer Energien muss Priorität haben. Das bedeutet mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Erzeugung sowie eine Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung.
– Die Verfügbarkeit von Wasserstoff muss sichergestellt und die Industrie an internationale Wasserstoffkorridore angeschlossen werden.
– Es braucht eine verlässliche Netzinfrastruktur, was einen zügigen Ausbau voraussetzt. Dazu müssen Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.
„Die Ergebnisse dieser Studie müssen als wichtiger Baustein in die Energiestrategie des Landes Kärnten einfließen. Es ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit“, betont Timo Springer, Präsident der IV-Kärnten.
Kärntner Wirtschaft