Tiefengeothermie. OMV und Wien Energie arbeiten sich gemeinsam 3000 Meter in die Tiefe: Ab 2028 soll die Anlage Wärme für rund 20.000 Wiener Haushalte liefern.
Seit Montag wird in Aspern mehr als 3000 Meter tief gebohrt, um die erste Tiefengeothermie-Anlage Wiens zu errichten. Diese soll 2028 in Betrieb genommen werden und einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt leisten. OMV und Wien Energie bohren im Joint Venture Deeep.
Die Anlage wird in das Fernwärmenetz integriert und versorgt künftig knapp 20.000 Haushalte, was jährlich 54.000 Tonnen CO₂ einsparen wird, heißt es anlässlich des Bohrbeginns. Langfristig soll die Tiefengeothermie bis 2040 ein Viertel der gesamten Fernwärmeversorgung abdecken.
Drei Bohrungen bis Mitte 2025
Der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betont, dass dieses Projekt die Energieversorgung in Wien langfristig stark bereichern wird. „Wir stärken damit auch unsere Versorgungsunabhängigkeit“, fügt er hinzu. Berislav Gašo, OMV-Vorstand und Executive Vice President Energy, sieht in der Geothermie ein „wichtiges Element für die Transformation des Unternehmens hin zu nachhaltiger Energieversorgung“.
Die Tiefengeothermie nutzt ein Heißwasservorkommen in 3000 Metern Tiefe, das sogenannte Aderklaaer Konglomerat. Das in dieser Tiefe rund 100 Grad Celsius heiße Wasser wird an die Oberfläche gepumpt, die Wärme über einen Wärmetauscher entzogen und ins Fernwärmenetz eingespeist. Der Kreislauf ist geschlossen, da das abgekühlte Wasser ins Reservoir zurückgeführt wird. Die Technologie bietet eine gleichmäßige und ganzjährige Energiequelle. Für die Pilotanlage sind drei Bohrungen geplant, die bis Mitte 2025 abgeschlossen sein sollen.
Die Presse